Strom

Whitepaper für klimaneutrale Verteilnetze veröffentlicht

Acht Netzbetreiber haben darin einen neuen Branchenstandard erarbeitet. Entscheidend für die Umsetzung seien jedoch Kommunen und deren Unternehmen vor Ort.
14.12.2021

Diskutierten in der Veranstaltung "Klimaneutraler Verteilnetzbetreiber in der Kommune" (von links): Eric Ahlers, Senior Manager Netze und Regulierung, Netze BW; Steffen Ringwald, Geschäftsführer, Netze BW; Jürgen Zieger, Oberbürgermeister a.D., Stadt Esslingen a.N.; Hans-Günther Meier, Finanzvorstand, Stadtwerke Düsseldorf. Außerdem auf dem Monitor: Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer, Verband kommunaler Unternehmen (VKU).

Viele Netzbetreiber wollen als Unternehmen klimaneutral werden. Bislang fehlte jedoch ein auf die Branche ausgerichteter Standard. Acht Netzbetreiber haben deshalb nun eine Empfehlung zur Treibhausgas-Erfassung und -Bilanzierung und Maßnahmen zur Reduktion erarbeitet, wie die Netze BW mitteilen.

Das Whitepaper wurde bei der Veranstaltung "Klimaneutraler Verteilnetzbetreiber in der Kommune" vorgestellt. Schirmherrin des Projekts ist Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Land Baden-Württemberg.

Greenhouse Gas Protocol

In dem unternehmensübergreifenden Projekt haben sich die beteiligten Unternehmen unter Federführung der Netze BW in den vergangenen Monaten intensiv damit befasst, wie die Vorgaben des Greenhouse Gas Protocols, dem international anerkannten Standard zur Treibhausgas-Bilanzierung, im Verteilnetzbetrieb sachgerecht umgesetzt werden können.

Beteiligt waren neben der Netze BW die Netze ODR, Stuttgart Netze, ED Netze, Netze-Gesellschaft Südwest, Netzgesellschaft Düsseldorf, NHF Netzgesellschaft Heilbronn-Franken sowie der tschechische Verteilnetzbetreiber PREdistribuce. Die KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat das Projekt begleitet. Sie wirkt auch an den Standards des Greenhouse Gas Protocol mit.

Umsetzung durch Kommunen

Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) betont die Bedeutung der Verteilnetzbetreiber für die Kommunen: "Klimaschutz findet vor allem vor Ort statt. Die Maßnahmen zum Erreichen der Klimaschutzziele werden maßgeblich von den Kommunen und ihren Unternehmen umgesetzt."

Deswegegen stehe Klimaneutralität ganz oben auf der Agenda der Kommunen und der kommunalen Unternehmen, so Liebing weiter. Ein klimaneutraler Netzbetrieb sei hierbei ein wertvoller Baustein.

Rechtliche Hemmnisse auflösen

Mit dem Whitepaper wollten die Verfasser allen Netzbetreibern zeigen, wie sie klimaneutral werden können, so Steffen Ringwald, Geschäftsführer, Netze BW. "Vor allem wollen wir weitere Unternehmen der Branche ermutigen, diesen Schritt zu gehen. Wir als Infrastrukturbetreiber unterstützen damit auch vor Ort die Kommunen bei ihren Anstrengungen in Sachen Klimaschutz."

Das Whitepaper soll Empfehlungen für sinnvolle und notwendige Anpassungen im europäischen und nationalen Rechtsrahmen aussprechen. So sollen bislang bestehende rechtliche Hemmnisse für die Reduktion von Treibhausgasen bei Verteilnetzbetreibern aufgelöst werden. (jk)