Wärme

Bündnis fordert „neuen Schwung“ für die Wärmewende

Die Politik müsse die Wärmewende viel stärker vorantreiben, sagt ein breites Bündnis von Klimaschützern, Verbänden und Gewerkschaften. Um die Klimaziele zu erreichen, seien bessere Förderprogramme nötig. Von zentraler Bedeutung seien die Kommunen.
13.05.2020

Wichtiges Projekt für die Wärmewende: In Neubrandenburg entsteht eine Power-to-Heat-Anlage.

Ein Bündnis aus Gewerkschaften, Verbänden, Genossenschaften und Klimaschutzorganisationen macht sich für mehr grüne Wärme in der Nah- und Fernwärmeversorgung stark. In einem gemeinsamen Papier schlagen der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), Verdi, die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) die Klima-Allianz Deutschland sowie die 8KU, eine Kooperation von acht regionalen Energieversorgern, ein konjunkturstimulierendes Förderprogramm für grüne Wärmenetze vor. Es soll die Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare oder klimaneutrale Quellen erleichtern.

Konkret fordern die Bündnispartner mehr Investitionen in grüne Wärmenetze, um eine Umstellung von fossilen Energien auf erneuerbare oder klimaneutrale Wärme voranzutreiben. Die bestehenden Ansätze, etwa im Programm Wärmenetze 4.0 oder im Entwurf des Kohleausstiegsgesetzes, seien für die vielfältigen Herausforderungen der Wärmewende zu zaghaft oder schlössen einige erneuerbare Technologien sogar aus.

Förderung verbessern

Das Bündnis wirbt daher dafür, die Förderung grüner Wärmenetze zu verbessern und sie auf eine breitere Basis zu stellen. Flankiert werden sollte das Förderprogramm etwa durch eine Überarbeitung des Systems für Abgaben und Umlagen und Steuern im Energiebereich. Dies fördere nicht nur die Sektorkopplung, sondern bringe auch Innovation und Klimaschutz mit den notwendigen Impulsen für Wirtschaft und Konjunktur zusammen.

Das Programm solle vor allem darauf abzielen, Wärmenetze in Stadt und Land um- und auszubauen, sie zu verdichten und sukzessive mit erneuerbarer Wärme zu befüllen. Bestehende Wärmenetzsysteme in Ballungsräumen müssten großflächig umgebaut werden. Zudem empfehlen die Autoren des Papiers den breiten Einsatz von Wärmespeichern und Power-to-Heat-Anlagen. Das würde helfen, der Maxime Nutzen-statt-Abregeln zu folgen, indem mehr Strom aus erneuerbaren Energien in ein Wärmesystem integriert statt abgeregelt werde, heißt es in dem Papier weiter.

Kommunale Wärmeplanung als Schlüssel

Grundlage für eine nachhaltige Umstellung der Wärmenetze auf erneuerbare Wärme müsse eine kommunale Wärmeplanung sein. Sie müsse die Schritte festlegen, die für eine Versorgung mit grüner Wärme notwendig sein. Das Bündnis fordert, eine solche kommunale Wärmeplanung zu fördern. Um eine hohe Qualität der Wärmeplanung zu gewährleisten, bräuchten die Kommunen jedoch mehr Geld und gut ausgebildetes Personal.

Das Bündnis hebt hervor, dass der Wärmesektor trotz seines enormen CO2-Einsparpotentials beim Erreichen der Klimaziele seit Jahren hinterherhinke. Daher müsse die Politik die Wärmewende nun stärker in den Fokus rücken und die Transformation der Wärmeversorgung zum Bestandteil einer klimaschutzorientierten Modernisierungs- und Konjunkturpolitik macht. (amo)