Erdwärme: Niedersachsen baut größere Anlagen

In der oberflächennahen Geothermie kann Erdwärme unter anderem mittels Kollektoren gewonnen werden.
Bild: © LBEG/Holger Jensen
Von Hanna Bolte
Die Tiefengeothermie in Niedersachsen gewinnt an Dynamik. Die Zahl der Erlaubnisfelder zur Gewinnung von Erdwärme ab 400 Metern Tiefe habe sich stark erhöht, teilte das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) mit.
Noch vor vier Jahren wurden in dem Bundesland demnach lediglich ein halbes Dutzend Erlaubnisse erteilt. Ende 2024 waren es bereits 25 – und die in diesem Jahr zugeteilten Erlaubnisse zeigten eine anhaltende Entwicklung, so das LBEG.
Zahl der Anlagen verdoppelt
Erstmals hat das LBEG neben den Daten zur tiefen Geothermie auch Zahlen zur oberflächennahen Nutzung veröffentlicht. Zum 1. Januar dieses Jahres waren landesweit rund 26.600 Anlagen zur Nutzung oberflächennaher Geothermie in Betrieb. Das seien doppelt so viele wie noch vor sieben Jahren. Etwa 91 Prozent davon nutzen Erdsonden, acht Prozent Kollektoren und ein Prozent Brunnen.
Trotz eines insgesamt leichten Rückgangs bei den Neuanlagen bleibe das Interesse hoch, erklärt Hans-Jürgen Brauner, Leiter des Niedersächsische Geothermiedienstes beim LBEG. Und: "Zum anderen werden die Anlagen immer leistungsfähiger, und die Erdwärme wird aus immer größeren Tiefen gewonnen."
Entsprechend würden zwar etwas weniger, aber dafür größere Anlagen als in den Vorjahren neu gebaut, so Brauner weiter. Besonders deutlich zeige sich das bei größeren Erdwärmeanlagen ab 30 Kilowatt thermischer Leistung: ihre Zahl habe sich seit 2018 mehr als verdoppelt.