Co-Working-Spaces bleiben ein Nischenphänomen

Gerade Pendler würden ein zusätzliches Büro am Wohnort befürworten
Bild: © bernardbodo/AdobeStock
Im Gegensatz zum Homeoffice sind Co-Working-Spaces eine weniger gängige Form des mobilen Arbeitens. Lediglich 11 Prozent der Unternehmen hierzulande ermöglichen ihren Mitarbeitern, in einer Bürogemeinschaft außerhalb des Unternehmens zu arbeiten.
Diese Erkenntnisse stammen aus einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) mit dem Titel "Co-Working Spaces - die terra incognita des mobilen Arbeitens", welche mehrere Studien zum Thema zusammenfasst. Die Covid-19-Krise wird als "Katalysator für die räumliche und zeitliche Flexibilisierung der Arbeit" betrachtet.
Landesweit gibt es nur wenige Co-Working-Spaces
Co-Working Spaces ermöglichen es den Nutzern, ihre Arbeitszeiten außerhalb des Büros oder zu Hause an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Sie bieten eine Vielzahl von Zusatzleistungen, wie z.B. Gemeinschaftsräume, in denen sich die Nutzer entspannen oder mit anderen austauschen können.
Eine Auswertung des IW-Personalpanels im Frühjahr 2023 zeige jedoch, dass gut 90 Prozent der hiesigen Unternehmen dem Wunsch nach Co-Working-Spaces nicht nachkommen: Demnach spielt diese Arbeitsform für die Unternehmen bislang eine deutlich geringere Rolle als das weit verbreitete Homeoffice, das in 70 Prozent der Unternehmen längst Standard ist.
Über die Google Places API mit dem Suchbegriff „Coworking Space“ konnten laut IW aktuell 2111 Co-Working Spaces in Deutschland ermittelt werden. Damit bleibt diese Arbeitsform ein Nischenphänomen.
Die Untersuchung zeigt, dass der Bedarf seit langem besteht
Eine repräsentative Befragung von Arbeitnehmern zur Arbeitssituation und zum Belastungsempfinden im Rahmen der Corona-Situation ergab laut der aktuellen Untersuchung bereits 2021, dass sich 13 Prozent der hiesigen Büroangestellten für die Nutzung eines Co-Working-Space aussprachen (Holger Bonin und Ulf Rinne, IZA). Sie bevorzugten einen gut ausgestatteten Arbeitsplatz in einer Bürogemeinschaft in Wohnortnähe gegenüber einem Schreibtisch im Unternehmen oder im Homeoffice. Die Präferenz war umso größer, je länger der Arbeitsweg zum Arbeitsplatz im Unternehmen war. (bs)