E-Mobilität

BDEW empfiehlt einen Blick nach Norwegen

Die Stoßrichtung für Elektromobilität: Steueranreize statt Förderprogramme, keine deutschen Sonderregeln und vor allem weniger Bürokratie
08.01.2025

"Technologieführerschaft in der Mobilität von Morgen ist elektrisch" – davon ist der BDEW überzeugt.

Von Jürgen Walk

Ladeguthaben, Sozialleasing, Neuauflage der E-Auto-Prämie oder gar "die Bevorzugung der Elektromobilität" ganz beenden: Nahezu täglich nutzt die Politik die bevorstehende Bundestagswahl, um neue Vorschläge gegen die Nachfragedelle bei Elektroautos zu präsentieren – oder eben Elektromobilität insgesamt in Frage zu stellen. Die Energiebranche hat sich in dieser Frage bislang eher zurückgehalten. Doch nun präsentiert der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fünf Punkte, die aus Sicht des Verbands den Leitmarkt stärken und politisch flankieren können.

Ein starker, entwickelter Elektromobilitätsmarkt in Deutschland und Europa sei die beste Standortpolitik, um sich auch international als Technologiestandort zu behaupten. Die Energie- und Ladebranche investiere seit Jahren massiv in die Elektromobilität.

Und den oft eher populistisch daherkommenden Fundamentalkritikern schreibt der Verband ins Stammbuch: Technologieführerschaft in der Mobilität von Morgen sei elektrisch. "Wir sind inzwischen in einem Massenmarkt angekommen", betont BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae. Demnach werden E-Autos in den nächsten Jahren das „Neue Normal“ auf Deutschlands Straßen sein.

Die fünf Punkte des BDEW:

  • Europäisch denken – der BDEW wendet sich gegen deutschen Sonderregeln. Elektromobilität ende nicht an der Landesgrenze.
  • Die EU solle die CO2-Flottengrenzwerte beibehalten. Diese seien derzeit die verlässlichste Rahmensetzung für die Elektromobilität.
  • Nachhaltige Steueranreize für E-Fahrzeuge statt teurer Förderprogramme.
  • Ladesäulenausbau entbürokratisieren: Flächen öffnen, Genehmigungen entschlacken.
  • Staatliche Ladesäulen-Förderung beenden – "der Wettbewerb liefert schneller und besser"

Wichtig ist aus Sicht des BDEW, dass die Unternehmen sich weiterhin auf die staatlichen Rahmenbedingungen verlassen können, die einen Hochlauf der E-Mobilität unterstützen. "Wir sollten uns eher an einem Erfolgsmodell wie Norwegen orientieren, das über die gezielte Besteuerung die Attraktivität von E-Fahrzeugen nachhaltig gestärkt hat, als über neue Förderung zu diskutieren", heißt es beim Verband. Auch sollten noch verbliebene Hürden beim Ladesäulenausbau aus dem Weg geräumt werden.