E-Mobilität

Brennstoffzellenkomponenten für Wasserstoffautos im Test

Das Projekt "INN-BALANCE" will die Serienfertigung von Brennstoffzellen durch die gezielte Senkung der Produktionskosten voranbringen und die Gesamteffizienz und Lebensdauer von automobilen Brennstoffzellensystemen erhöhen.
17.10.2019

Das Projekt hat viele Partner u.a. die spanische Stiftung Fundacion Ayesa, Brose Fahrzeugteile, das Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und die Universitat Politecnica de Catalunya.

Das von der EU finanzierte Forschungs- und Innovationsvorhaben richtet den Fokus auf die weniger nennenswerten Komponenten der Brennstoffzelle, die sogenannte "Balance of Plant (BoP/Brennstoffzellenperipherie)". Hierfür sollen neue Funktionen und Konzepte entwickelt werden, beispielsweise für die Zufuhr von Wasserstoff und Sauerstoff in der Brennstoffzelle sowie für das Wärmemanagement und die Funktionsüberwachung des gesamten Brennstoffzellensystems.

Auf dem Weg zur Serientauglichkeit von Wasserstoff-Fahrzeugen habe das geförderte Vorhaben "eine entscheidende Etappe" mit dem Test der Komponenten, die für die BoP in automobilen Brennstoffzellensystem entwickelt wurden, erreicht. Das Bestreben der Projektpartner sei es, optimierte BoP-Komponenten auf den Markt zu bringen, die eine höhere Effizienz bei niedrigeren Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Brennstoffzellensystemen aufweisen, heißt es vom beteiligten Steinbeis-Europa-Zentrum.

Phase 2 eingeleitet

Die ersten Tests an den von INN-BALANCE entwickelten Komponenten wurden bereits in den Laboren der jeweiligen Projektpartner durchgeführt. Die aus dieser Phase der einzelnen Komponententests gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für die übergreifenden Tests aller Komponenten im Brennstoffzellen-Prüfstand von PowerCell. Dieser Schritt ist im Besonderen maßgeblich, da er die Leistungsfähigkeit des gesamten Systems, einschließlich dessen Effizienz und Stabilität, zeigen wird.

"Die Tests ermöglichen uns, auch kleinere Mängel im Design der einzelnen Komponenten und auf Ebene der Systemarchitektur zu ermitteln. Darauf richten wir dann den Fokus bei der Überarbeitung der Komponenten. Denn unser Ziel ist es Brennstoffzellenkomponenten bereitzustellen, die in Sachen Strapazierfähigkeit und Lebensdauer Fahrzeugteilen in herkömmlichen Autos in nichts nachstehen. Mobilität in jeder Hinsicht nachhaltiger zu machen, ist das übergeordnete Ziel von INN-BALANCE", erläutert der Projektkoordinator Thibaud Mouton.

Neuer Partner in der Fertigung

Der verlängerte Arbeitsplan bis zum Januar 2021 ermöglicht auch die tiefergehende Evaluation der unterschiedlichen Optionen für den Einbau der Komponenten im Auto. Deren leichte und platzsparende Montage ist ein zentraler Faktor in der Automobilfertigung, der große Auswirkungen auf die Kosten und Skalierbarkeit der Produktion hat. Die Marktetablierung von Brennstoffzellenfahrzeugen hängt daher wesentlich von Optimierungen in diesem Bereich ab.

Mit dem Einstieg von China Euro Vehicle Technology (CEVT) in das Projekt im Juli 2019, werden die technischen Kompetenzen des Konsortiums um einen Experten in der Fertigung erweitert. CEVT wird die unternehmenseigene Compact Modular Architecture (CMA) zur Verfügung stellen, um den Einbau der INN-BALANCE Komponenten in einem realen Fahrzeug nachzubilden.

Ende des Projektes in Sicht

"Die Plattform dient schon heute der Fertigung konventioneller Autos und könnte dies in der Zukunft auch für Brennstoffzellenfahrzeuge tun, unter Verwendung der Komponenten von INN-BALANCE", so Benjamin Harwood, der die INN-BALANCE Aktivitäten bei CEVT leitet. Die durch die Simulation in der Fahrzeugplattform gewonnen Erkenntnisse werden den Weg bereiten für die Kommerzialisierung und Verwertung der INN-BALANCE Komponenten in serienreife Produkte.

Der nächste Schritt im Projekt ist, das Design der Komponenten auf Basis der Testergebnisse weiter zu optimieren und die überarbeiteten Teile an PowerCell zu schicken. Der schwedische Brennstoffzellenhersteller wird die Funktionalität und Kompatibilität der Komponenten auf Systemebene in einem Brennstoffzellen-Prüfstand testen. Der Einbau der Komponenten in die CEVT Fahrzeugplattform bildet dann den Abschluss des Projektvorhabens. (ab)