Deutsche Fisker-Tochter wird abgewickelt
Im Sommer hatte der US-amerikanische Elektroauto-Hersteller Fisker Insolvenz angemeldet. Nun befindet sich auch die deutsche Tochtergesellschaft in der Abwicklung. Das teilt der vom Amtsgericht München bestellte Insolvenzverwalter Michael Jaffé mit.
Mit der Insolvenz der US-Muttergesellschaft ist laut Jaffé keine betriebliche Grundlage mehr für die deutsche Fisker GmbH gegeben. Die Tochter war ausschließlich mit Vertriebsaufgaben betraut. Die verbliebenen rund 40 Mitarbeiter am Standort München mussten lauf Jaffé entlassen werden.
Die Vertriebstätigkeit von Fisker war bereits seit März infolge des Produktionsstopps bei der US-amerikanischen Muttergesellschaft weitgehend zum Erliegen gekommen. Die ebenfalls insolvente österreichischen Fisker GmbH, die vor der Insolvenz des Mutterkonzerns die Fahrzeuge an die deutsche Schwestergesellschaft verkauft hat, hatte auch nicht mehr geliefert.
„Da die deutsche GmbH ihre Vertriebstätigkeit ausschließlich für Fisker-Fahrzeuge erbrachte und von der Belieferung durch andere Konzerngesellschaften abhängig war, welche die Produktion bereits vorher eingestellt hatten, gab es keine Möglichkeit einer Fortführung. Aus der Verwertung des relativ geringfügigen Betriebsvermögens ist mit keinen wesentlichen Erlösen zu rechnen“, so der Insolvenzverwalter.
Bei Anordnung der vorläufigen Insolvenzverwaltung im Juli standen laut Jaffé keinerlei liquide Mittel zur Verfügung. Im gesamten Jahr 2023, dem einzigen vollen Geschäftsjahr, in dem Fahrzeuge verkauft werden konnten, wurden rund 24 Mio. Euro erlöst. Die Verbindlichkeiten der deutschen Fisker belaufen sich nach ersten Schätzungen auf über 41 Mio. Euro. (wa)