E-Mobilität

Dicke Benziner trüben die Bilanz

Bei Neuzulassungen für Autos können alternative Antriebe den CO2-Anstieg noch nicht aufhalten.
27.03.2019

Große Geländewagen sind beliebt, aber die Umweltbilanz ist problematisch.

Der Markt für Fahrzeuge mit alternativem Antrieb entwickelt sich weiter positiv. 2018 machte ihr Anteil an den Pkw-Neuzulassungen in Deutschland erstmals mehr als fünf Prozent aus. Im Januar und Februar 2019 setzte sich der Trend fort und der Anteil stieg noch einmal deutlich auf 7,8 Prozent. Dennoch nahmen die durchschnittlichen CO2-Emissionen aller neu zugelassenen Pkw in Deutschland 2018 weiter zu, weil immer mehr große, emissionsstarke Fahrzeuge verkauft werden. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des Monitoringberichts „Alternative Antriebe in Deutschland“ der Deutschen Energie-Agentur (Dena).

Die Neuzulassungen von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb steigerten sich 2018 um 54,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Am stärksten erhöhte sich der Absatz von Erdgasfahrzeugen, der sich auf 10.804 Pkw fast verdreifachte. Auch Hybridfahrzeuge ohne Ladestecker verzeichnen ein deutliches Plus von 78,9 Prozent und bleiben mit 98.816 Pkw die beliebteste alternative Antriebsart. Rein batterieelektrische Fahrzeuge legten um 43,9 Prozent auf 36.062 Pkw zu. Bei konventionellen Antrieben sank der Anteil von Dieselfahrzeugen um 6,5 Prozentpunkte auf 32,3 Prozent, Benziner legten um 4,7 Punkte auf 62,4 Prozent zu.

Engpass an Prüfständen schönt die Zahlen

Insgesamt wurden 2018 rund 3,4 Mio. Autos neu zugelassen, 0,16 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit ist die Zahl der Neuzulassungen das erste Mal seit vier Jahren nicht gestiegen. Ein wichtiger Grund dafür ist aber die Umstellung auf das neue Prüfverfahren WLTP zur Erhebung realitätsnäherer Verbrauchs- und Emissionswerte. Wegen Engpässen bei den Prüfständen konnten Hersteller nicht alle ihre Fahrzeugmodelle fristgerecht zertifizieren lassen.

Dennoch nimmt der durchschnittliche Ausstoß von CO2-Emissionen zu, weil mehr SUVs und Geländewagen zugelassen werden. Einheitliche vergleichbare Daten fürs Gesamtjahr 2018 liegen noch nicht vor, aber von Januar bis September sind die durchschnittlichen CO2-Emissionen um 3,8 g auf 132,2 g CO2/km gestiegen. Die Emissionen der in Deutschland neu zugelassenen Pkw liegen auch weiterhin deutlich über dem europäischen Durchschnitt. (wa)