Die meisten E-Mobilisten in Deutschland stehen dynamischen Preisen an öffentlichen Ladesäule positiv gegenüber. Offen dafür zeigten sich 65 Prozent der Befragten im Rahmen einer Umfrage der Londoner der Unternehmensberatung Deloitte.

Elf Prozent bewerten das Konzept demnach sogar sehr positiv. Für die jetzt veröffentlichte Erhebung befragte Deloitte rund 600 Nutzerinnen und Nutzer von Elektroautos sowie solche, die sich einen Umstieg auf ein E-Auto vorstellen können.

Preisnachlass gegen Einbußen

Der Preis sei neben anderen wie Ladegeschwindigkeit ein wichtiges Auswahlkriterium für Nutzerinnen und Nutzer, resümiert Deloitte weiter. Für günstigeren Ladestrom würden je 23 Prozent Einbußen bei der Ladegeschwindigkeit oder Einschränkungen bei der zum Laden verfügbaren Tageszeit hinnehmen.

Weniger attraktiv bewerteten die Befragten hingegen, wenn die Zahl der in direkter Umgebung verfügbaren Ladesäulen zum Preisfaktor würde (9 Prozent) oder aber ihre Auslastung (10 Prozent).

Wichtig bei einer dynamischen Preisgestaltung ist eine transparente und verständliche Darstellung. Danach gefragt stimmten der Aussage aber weniger als die Hälfte zu (41 Prozent).

Petzke: Bedürfnisse berücksichtigen

Obwohl die Grenze von 1000 Befragten nicht erreicht ist und auch Menschen ohne eigenes Elektroauto befragt wurden, sieht Deloitte eine hohe Akzeptanz für dynamische Tarife in der Bevölkerung. Amadeus Petzke, Partner und Strategieexperte bei Deloitte, rät Betreibern öffentlicher Ladesäulen, die Bedürfnisse der potenziellen Kundinnen und Kunden zu berücksichtigen.

Dann könne es ein attraktives Geschäftsmodell für beide Seiten sein. Zusätzlich könnten auf diese Weise Stoßzeiten entzerrt und die voraussichtlich knappen Ladestromkapazitäten für mehr Menschen zugänglich gemacht werden, so Petzke.

Die Umfrage erfolgte im August und im September 2023 unter 626 – potenziellen – E-Autonutzerinnen und -nutzern in Deutschland. 59 Prozent der Befragten fahren schon elektrisch, 41 Prozent können sich vorstellen, umzusteigen. (dz)