E-Mobilität

Geplantes Schnellladegesetz: BDEW sieht "viele offene Fragen"

Verkehrsminister Andreas Scheuer will vor allem über staatliche Ausschreibungen das Schnellladenetz ausbauen und dabei offenbar auch neue Vorgaben durchsetzen. Der BDEW warnt: "Ständiges Herumdoktern an regulatorischen Vorgaben ist kontraproduktiv."
07.01.2021

Das Bundesverkehrsministerium will mit einem neuen Gesetz den Ausbau der Schnellladeinfrastruktur beschleunigen. Kritik kommt unter anderem vom BDEW.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat das geplante Schnellladegesetz von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) teils scharf kritisiert. Das Ministerium beabsichtigt, das öffentliche Schnellladenetz in Deutschland für reine Elektroautos vor allem über staatliche Ausschreibungen flächendeckend auszubauen.

Der vorgelegte Referenentwurf lasse "noch viele Fragen offen", heißt es in einer Stellungnahme von Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

BDEW warnt vor "Überregulierung"

Nicht zielführend sei etwa der Anspruch, über staatliche Aufträge die marktliche Standardentwicklung zu ersetzen, kritisiert die Verbandschefin. Vielmehr warnt sie vor einer "Überregulierung".

Im Ergebnis bremse dies einen beschleunigten, wettbewerbsgetriebenen Ausbau aus. Einen guten Rahmen für die technischen Mindeststandards und deren marktliche Entwicklung lege bereits die Ladesäulenverordnung fest.

"Herumdoktern kontraproduktiv"

"Ständiges Herumdoktern an regulatorischen Vorgaben ist kontraproduktiv", warnt Andreae. Hilfreich sei eher, die Födermaßnahmen zu verbessern, Genehmigungsverfahren und Netzausbau zu erleichtern und das Laden zu Hause und beim Arbeitgeber zu priorisieren. (ab)