E-Mobilität

Neue Zeitrechnung: Bamberg stellt auf Elektrobusse um

Die Stadtwerke schicken die ersten sechs Busse mit Elektroantrieb auf die Straßen. Knapp 5 Mio. Euro werden dazu investiert.
20.08.2021

Das Modell "urbino 12 electric" des Herstellers Solaris ist künftig auch für die Stadtwerke Bamberg unterwegs. (Symbolbild)

Die Stadtwerke Bamberg stellen den Öffentlichen Personen-Nahverkehr auf den klimaschonenden Elektroantrieb um. Bereits im kommenden Jahr werden die ersten sechs reinen Elektrobusse auf die Linien geschickt, wie der kommunale Versorger mitteilt.

Mit dem Niederflurbus "Urbino 12" vom Hersteller Solaris haben die Stadtwerke jetzt die neue Generation der Bamberger Busse vorgestellt. Dazu sollen die Busse mit reinem Ökostrom geladen werden, kündigt Peter Scheuenstuhl, Leiter Mobilitöt, Stadtwerke Bamberg an.

Letztmalig mit Hybridantrieb

In diesem und dem nächsten Jahr investiert der Kommunalversorger dazu 4,8 Mio. Euro in klimaschonende Antriebstechnologien für den heimischen ÖPNV. Knapp zwei Mio. Euro der Kosten für die sechs Busse, den Aufbau der Ladeinfrastruktur, den Umbau der Werkstatt sowie die Schulung des Personals stammen aus Fördermitteln des Bundesumweltministeriums.

In den vergangenen Jahren haben die Stadtwerke letztmalig Busse mit Hybridantrieb gekauft. Neue Akku-Technologien mit höheren Ladekapazitäten ermöglichen mittlerweile höhere Reichweiten und damit ganz andere Einsatzmöglichkeiten für Elektrobusse im Bamberger ÖPNV als bisher, heißt es. Die Reichweite der neuen Batterie-Generation sei in den meisten Fällen ausreichend, um einen ganzen Tag lang in Bamberg ohne Ladepause unterwegs zu sein.

Zusammenarbeit in Bayern

Die Umstellung der Busflotte auf den emissionsfreien Elektroantrieb sei dabei nicht nur kostenintensiv, sondern auch hoch komplex: weil Ladeinfrastruktur geschaffen werden muss, Steuerungssysteme erweitert werden müssen, Werkstätten nicht nur konventionelle, sondern auch Elektrobusse reparieren müssen und das Personal im Fahrbetrieb, in der Werkstatt und der Leitstelle umfassend geschult werden muss, wie es weiter heißt.

Für diese Mammutaufgabe haben sich die Stadtwerke Bamberg mit fünf weiteren kleinen und mittleren Verkehrsbetrieben aus Bayern zusammengeschlossen. Gemeinsam mit Kollegen aus Aschaffenburg, Bad Reichenhall, Coburg, Landshut und Passau kooperieren sie nicht nur bei Entwicklung des neuen Buskonzepts, sondern auch bei der europaweiten Ausschreibung von insgesamt 20 Fahrzeugen sowie der Akquise von Fördergeldern.

Über 1,1 Mio. Liter Diesel

Im Bamberger ÖPNV werden jährlich rund 10 Mio. Fahrgäste in 63 Fahrzeugen chauffiert. Die Solo- und Gelenkbusse haben eine tägliche Fahrleistung von über 200 Kilometern und waren nach Angaben der Stadtwerke im vergangenen Jahr insgesamt mehr als 2,7 Mio. Kilometer unterwegs.

Auf dieser Strecke hätten sie über 1,1 Mio. Liter Diesel verbraucht. Das Liniennetz der Stadtwerke Bamberg reicht von Bischberg im Westen bis Kremmeldorf östlich von Bamberg und von Gundelsheim im Norden bis Pettstadt im Süden. Es umfasse 28 Buslinien mit 416 Haltestellen. (jk)