E-Mobilität

NRW bei Ladestationen für E-Autos auf Platz zwei

Bei der Zahl der angemeldeten Elektrofahrzeuge ist Nordrhein-Westfalen unter den Bundesländern Spitze. Auch Ministerpräsident Laschet hat sich eins gekauft. Bei den Ladestationen ist NRW dagegen nicht Nummer Eins.
21.01.2019

Die Firmen Mennekes, Powercloud und Rheinenergie haben zusammen das Unternehmen Chargecloud gegründet. Damit wird – als Werkzeug von Anwendern für Anwender − eine sichere, modulare und cloudbasierte Softwarelösung für den Betrieb von vernetzter Ladeinfrastruktur und die Abrechnung von Ladevorgängen angeboten.

Nordrhein-Westfalen hat beim Aufbau eines flächendeckenden Netzes von Stromtankstellen noch Nachholbedarf. Landesweit gab es Ende vergangenen Jahres 2739 öffentliche oder teilöffentliche Ladepunkte für Elektroautos, wie aus einer neuen Statistik des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervorgeht. Damit liegt NRW hinter Bayern auf Platz zwei unter den Bundesländern. In Bayern gab es 3618 Ladepunkte. Hinter Bayern und NRW folgen Baden-Württemberg (2525), Hessen (1413) und Niedersachsen (1320).

In Nordrhein-Westfalen fahren allerdings mehr Elektroautos als in Bayern. Am Stichtag 1. Oktober 2018 waren nach Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes in NRW gut 25.000 Kraftfahrzeuge mit reinem Elektroantrieb angemeldet, in Bayern rund 21.500. Bundesweit waren etwa 100.000 E-Autos registriert, bei insgesamt 57,4 Millionen Kraftfahrzeugen.

Flotte der Landesbehörden werde schrittweise umgestellt

Auch Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich nach eigenen Angaben für sein Privatleben ein Elektroauto gekauft. "Für die Ministerwagen ist die Reichweite von E-Autos noch zu gering, um praxistauglich für alle Strecken zu sein. Ich habe mir aber jetzt privat ein Elektro-Stadtauto gekauft", sagte Laschet dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag). Die Flotte der Landesbehörden werde schrittweise auf E-Fahrzeuge umstellt, wo es "betrieblich Sinn" mache, sagte er der Zeitung.

In ganz Deutschland gibt es rund 16.100 Ladepunkte. Das ist noch weit von den angestrebten Zahlen entfernt. Union und SPD haben sich im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, "bis 2020 mindestens 100.000 Ladepunkte für Elektrofahrzeuge zusätzlich verfügbar zu machen". Eine unzureichende Lade-Infrastruktur gilt als ein Haupthindernis beim Ausbau der Elektromobilität – neben dem hohen Preis der Fahrzeuge und der oft noch geringen Reichweite.

Hamburg führend bei Ladeinfrastruktur

Unter den deutschen Großstädten besitzt Hamburg weiterhin die größte Zahl an öffentlichen Ladestellen für Elektroautos. Ende vergangen Jahres gab es in der Hansestadt 834 Ladepunkte. Dahinter liegen Berlin mit 779 und München mit 696 Ladepunkten. Mit deutlichem Abstand folgen Stuttgart (382 Ladepunkte), Düsseldorf (211) und Leipzig (168).

Erfasst werden in der Statistik Ladesäulen etwa von Energieunternehmen, Parkhaus- und Parkplatzbetreibern, Supermärkten und Hotels. In den Zahlen nicht enthalten sind private Lademöglichkeiten. (dpa/al)