Quantron hat Insolvenz angemeldet
Quantron galt als Pionier der Elektro- und Wasserstoffmobilität bei Nutzfahrzeugen. Als die großen Lastwagen- und Busbauer alternative Antriebe noch nicht auf dem Schirm hatten, rüstete das Unternehmen in Gersthofen bei Augsburg Diesel-Nutzfahrzeuge auf Wasserstoffantrieb um.
Jahrelang lief das Geschäft gut. Vom Umrüster entwickelte sich Quantron zum Hersteller, auch Batteriefahrzeuge kamen hinzu. Zahlreiche internationale Großaufträge zog Quantron an Land. Doch jetzt hat der Hersteller vorläufig Insolvenz angemeldet.
Zuständig ist das Amtsgericht Augsburg. Das Gericht hat Rechtsanwalt Constantin Graf Salm-Hoogstraeten von der Kanzlei BBL Brockdorff zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
„Wir müssen uns erst einmal ein genaues Bild vom Zahlenwerk und von der Situation vor Ort machen, bevor wir belastbare Aussagen zu den Fortführungschancen machen können,“ so Salm-Hoogstraeten. Quantron beschäftigt derzeit rund 90 Mitarbeiter.
Hintergründe sind noch unklar
Die Hintergründe der Schieflage seien unklar, so der Insolvenzverwalter. Bekannt ist aber, dass sich der Gründer und CEO Andreas Haller nach seinem zweiten Herzinfarkt, den er im September bekommen hatte, in Rehabilitation befindet. Das Unternehmen werde derzeit von Finanzvorständin Beate Reimann, Entwicklungsvorstand Rene Wollmann sowie von Aufsichtsratschef Denis Muratov als „Interim CEO“ geführt.
Das Unternehmen hatte in der Vergangenheit seine Produkte weltweit ausgeliefert. Vor zwei Jahren meldete Quantron einen Großauftrag für einen US-Logistiker über bis zu 500 neue Brennstoffzellen-Lastwagen. (wa)