Strom an der Laterne tanken
Die Stadt Langenhagen bei Hannover und der Energiedienstleister Enercity haben mit der „Lade-Laterne“ ein Projekt für Menschen umgesetzt, die ihr E-Fahrzeug nicht zu Hause laden können. Die Retrofit-Lösung kostet nur halb so viel wie herkömmliche Ladepunkte im öffentlichen Raum.
„Die neuen Laternen-Ladesäulen sind ein weiterer Schritt, mit dem wir E-Mobilität in Langenhagen ausbauen“, sagt Langenhagens Bürgermeister Mirko Heuer. Stromtankstellen dieser Art finden sich nun an fünf Orten in der Stadt – in Wohngebieten, in denen es überwiegend Mehrfamilienhäuser gibt und in denen die Bewohner keine eigene Ladebox installieren können.
Die Ladeboxen werden an bestehende Straßenlaternen montiert. Der in der Laterne vorhandene Zugang zum Niederspannungsnetz wird für die Ladefunktion genutzt – somit wird auf bestehende Infrastruktur aufgebaut, was Aufwand und Kosten mindert.
Halb so teuer
Bau und Anschluss einer herkömmlichen Ladesäule mit zwei Ladepunkten kosten rund 10.000 Euro, also rund 5000 Euro pro Ladepunkt, heißt es bei Enercity. Die Nachrüstung einer Straßenlaterne mit einem Ladepunkt hingegen koste mit rund 2500 Euro nur die Hälfte. Die kompakte Ladebox an der Laterne spare im Vergleich zur klassischen Ladesäule außerdem Platz im öffentlichen Raum. So lassen sich viele Ladepunkte auf wenig Fläche installieren.
Die Ladeleistung liegt bei maximal 4,6 Kilowatt und damit unter der Ladeleistung der meisten herkömmlichen Ladesäulen von 22 Kilowatt. Die Ladeplätze seien daher insbesondere für Anwohner interessant, die ihr E-Auto etwa über Nacht laden möchten. Kunden können Ladevorgänge bargeldlos über das Bezahlsystem Plugsurfing abrechnen. (wa)