Systeme für bidirektionales Laden verzahnen
Ein mehrstufiger Feldversuch soll die Massentauglichkeit und Massenintegration des bidirektionalen Ladens von Elektrofahrzeugen voranbringen. Das Projekt nennt sich „BDL Next“, es ist direkter Nachfolger des Projekts Bidirektionales Lademanagement (BDL).
Träger ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Nach drei Jahren Projektlaufzeit sollen bidirektionale Serienfahrzeuge mithilfe standardisierter Technologien vollständig in energiewirtschaftliche Marktprozesse, den Netzbetrieb und das Energieökosystem integrierbar sein.
Kern des Projekts ist die Weiterentwicklung technischer Lösungen, um die Systeme stärker mit etablierten Prozessen der Energiewirtschaft bei der Vermarktung von Energiemengen an der Strombörse oder Systemdienstleistungen zu verzahnen. Derzeit bestünden technologische, rechtlich-regulatorische und prozesstechnische Lücken, die eine nahtlose Überführung in den massenfähigen Realbetrieb von bidirektionalen Ladestrategien bislang verhindern. Genau hier setze BDL Next an.
Geplant ist ein dreistufiger Pilotbetrieb. Im ersten Schritt sollen virtuell die Vermarktungs- und Betriebsstrategien weiterentwickelt und getestet werden. Anschließend kommen einige Pilotfahrzeuge des Vorgängerprojekts zum Einsatz, um die Prozesse zu implementieren und zu prüfen. Abschließend werde ein Wechsel auf bidirektionale Serienfahrzeuge stattfinden um die Massentauglichkeit der Technologie zu demonstrieren.
Am Projekt beteiligen sich der Automobilhersteller BMW, die Netzbetreiber Bayernwerk Netz und TenneT sowie der Energiekonzern Eon. Das Konnektivitätsunternehmen KEO und Ladesäulen-Hersteller Compleo decken die Bereiche EEBUS-Kommunikationstechnik und Ladeinfrastruktur ab. Komplettiert wird das Konsortium mit dem KIT aus Karlsruhe, der Universität Passau und der EBZ Business School, die sich im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung beteiligen. (wa)