E-Mobilität

Thüga gründet Tochter für Ladesäulen

"Regioladen+" übernimmt Ladepunkte von Gesellschaftern, plant Millioneninvestitionen und löst gleich drei Probleme.
21.01.2025

Mit der neuen Tochter Regioladen+ will die Thüga für die Gesellschafter mehr Effizienz in das Geschäft mit Ladesäulen bringen.

Von Jürgen Walk

Die Thüga gründet eine Tochtergesellschaft für Ladesäulen. Das Unternehmen "Regioladen+" übernimmt Ladeinfrastruktur seiner Gesellschafter und hat ehrgeizige Pläne. Vor allem zwei Zielgruppen hat "Regioladen+" im Visier: Kleinere Versorger und Netzbetreiber. Denen verspricht das neue Unternehmen Effizienz sowie Skaleneffekte – und die Lösung des Unbundling-Problems.

Mit Regioladen+ verspricht die Thüga, die Effizienz beim Geschäft mit Ladesäulen zu steigern, Assets zu bündeln und den Gesellschaftern den nächsten Schritt beim Ausbau der Elektromobilität zu ermöglichen. Zum Start bringen 15 Stadtwerke und Regionalversorger etwa 900 Ladepunkte in die neue Gesellschaft ein.

Hoffnung auf Skaleneffekte

Als neuer Besitzer der Ladesäulen kümmere sich Regioladen+ um deren Betrieb und treibe Expansionspläne voran. Bis 2030 plant das Unternehmen mit Investitionen von 6,5 Millionen Euro. Damit soll die Zahl der Ladepunkte auf über 1500 steigen.
 
Die Idee hinter der Neugründung: Mit Regioladen+ können auch kleine Versorger im Geschäft der Elektromobilität bleiben, heißt es bei der Thüga. Sie können von Skaleneffekten im gemeinsamen Einkauf profitieren. Außerdem könne beispielsweise die Zahl der Backends reduziert werden. Zudem fielen Verwaltungskosten nicht in jedem einzelnen Unternehmen, sondern nur einmal zentral an.

Darüber hinaus können De-Minimis-Versorger über Regioladen+ auch die Anforderung des Paragrafen 7c des Energiewirtschaftsgesetzes erfüllen. Demnach dürfen Betreiber von Elektrizitätsverteilernetzen weder Eigentümer von Ladepunkten für Elektromobile sein noch diese Ladepunkte entwickeln, verwalten oder betreiben.

Aktuell beteiligt sind:

  • Energie Waldeck-Frankenberg,
  • Energieversorgung Limburg,
  • E-Werk Sachsenwald,
  • GEW Wilhelmshaven,
  • Halberstadtwerke,
  • Licht-und Kraftwerke Sonneberg,
  • Stadtwerk Tauberfranken,
  • Stadtwerke Bad Hersfeld,
  • Stadtwerke Frankenthal,
  • Stadtwerke Freudenstadt,
  • Stadtwerke Kelheim,
  • Stadtwerke Radolfzell,
  • Stadtwerke Reichenbach/Vogtland,
  • Stadtwerke Stockach und
  • Stadtwerke Villingen-Schwenningen.

Die meisten Ladepunkte in die Gesellschaft bringen nach Angaben eine Sprechers das E-Werk Sachsenwald, die Stadtwerke Villingen-Schwenningen und die Energie Waldeck-Frankenberg ein. Alle Gesellschafter seien aber gleichberechtigt beteiligt.

Offen für weitere Partner

Zum Markenauftritt teilt der Sprecher mit, dass Regioladen+ auch als Marke auf den Säulen auftreten werde. Sämtliche Ladepunkte mit der neuen Marke zu branden werde in Angriff genommen, "aber sicher eine Weile dauern".

Die Gesellschaft stehe weiteren Partnern innerhalb und außerhalb der Thüga-Gruppe offen, heißt es bei der Thüga.