Wasserstoffbusse erhalten eigene Tankstelle

Für die Wasserstoffbusse, die in Frankfurt unterwegs sind, soll es bald eine eigene Tankstelle geben.
Bild: © ICB
Auf dem Betriebshof der Frankfurter Stadtwerke-Tochter In-der-City-Bus (ICB) hat der Bau einer Wasserstofftankstelle begonnen. Nach Erd- und Fundamentierungsarbeiten sollen im Frühling die Hauptkomponenten der Tankstelle geliefert und montiert werden. Mechanische Fertigstellung, TÜV-Abnahme und Probebetrieb folgen. Im Sommer soll sie betriebsbereit sein.
Bereits seit Herbst 2022 sind 13 H2-Busse auf der Metrobuslinie M36 im Einsatz. Sie werden derzeit am Industriepark Höchst betankt. Das sei aber eine Interimslösung, erläutert Martin Hulecki, technischer Geschäftsführer der ICB. Auf dem eigenen Betriebshof werde der Tankvorgang mit rund 15 Minuten deutlich schneller sein. 2024 werden weitere zehn Wasserstoffbusse in den ICB-Fuhrpark integriert. Für diese nächste Beschaffungsstufe sei die H2-Tankstelle kapazitätstechnisch vorausschauend dimensioniert.
„Bessere Lösung für langlaufende Linien“
„Wo batterieelektrische Antriebe nicht praktikabel sind, kann grüner Wasserstoff erheblich zur klimafreundlichen Mobilität beitragen“, erklärt Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir. „Daher müssen wir zügig die entsprechenden Produktionskapazitäten und Verteilinfrastrukturen aufbauen“. Gleichzeitig müsse man aber auch schon in die Nutzung einsteigen. Deshalb fördere die Landesregierung sowohl den Bau der Tankstelle als auch die Anschaffung der Wasserstoffbusse mit zusammen 4,1 Mio. Euro.
Tom Reinhold, Geschäftsführer der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ, erklärt: „Eine eigene Wasserstofftankstelle für den städtischen Busverkehr ist eine Zukunftsinvestition. Die Brennstoffzellenbusse sind die zweite Säule des Konzepts, unseren Busverkehr zu dekarbonisieren. Mit ihrer höheren Reichweite im Vergleich zu den batterieelektrischen Bussen stellen sie für langlaufende Linien die bessere Lösung dar“.
Die geplante Tankstelle verfügt über zwei Zapfsäulen mit je 350 bar Druckstufe für Nutzfahrzeuge. Die Anlage ist auf eine Gesamtkapazität von 450 kg Wasserstoff ausgelegt. Ein Fahrzeug hat ein Tankvolumen von 37,5 kg Wasserstoff. Damit haben die Busse eine Reichweite von rund 350 Kilometern.
Modular aufgebaut – und bereit für den nächsten Umzug
Die Tankstelle sei vollständig redundant ausgelegt und modular aufgebaut. So könne die Anlage für die Betankung einer größeren Anzahl von Wasserstoffbussen leicht ausgebaut werden. Außerdem könne sie problemlos – voraussichtlich 2026 – an einen neuen ICB-Standort umziehen. (wa)