Nach einem Hackerangriff auf die IT-Systeme der Üstra sind dabei erbeutete Daten im Internet aufgetaucht. Laut dem Verkehrsunternehmen aus Hannover geschah der Angriff am 31. März. Zunächst habe es nach forensische Untersuchungen keine Hinweise auf einen Abfluss von Informationen gegeben. Nun sei die Üstra aber von der Polizeidirektion Hannover darüber informiert worden, dass Daten im Darknet aufgetaucht sind.

Die Üstra hat diese Erkenntnis nach eigenen Angaben umgehend der Landesbeauftragten für den Datenschutz gemeldet. Sie stehe mit der Datenschutzbehörde sowie der Polizeidirektion und deren Abteilung für Cyberkriminalität im intensiven Austausch. Ziel sei es, die Auswirkungen zu minimieren.

Bislang gebe es noch keine Erkenntnisse, ob Kundendaten wie zum Beispiel aus dem Bereich Abonnement-Verwaltung betroffen sind. Die vorliegenden Informationen werden derzeit gesichert und die abgeflossenen Daten in Bezug auf sensible personenbezogene Inhalte analysiert. Es werde allerdings noch einige Tage dauern, bis sich ein genaueres Bild abzeichnet.

Die Üstra war am 31. März Opfer eines Cyberangriffs geworden, bei dem mit einer sogenannten Ransomware Dateien auf Servern und Endgeräten verschlüsselt wurden. Der Verkehrsbetrieb ist ein KRITIS (Kritische Infrastruktur)-zertifiziertes Unternehmen mit besonders hohen IT-Sicherheitsstandards. Entsprechend konnten in der Vergangenheit derartige Virenangriffe erfolgreich abgewehrt werden.

Tatsächlich sei auch am 31. März die Ausbreitung auf einen erheblichen Teil der Systeme verhindert worden. Weil es sich jedoch laut Forensik-Experten um eine besonders aggressive und professionelle Schadsoftware handelte, die von den gängigen Virenscannern nicht erkannt werden konnte, seien die Folgen dennoch beträchtlich. (wa)