Deutschland

Berlin: Verkehrsexperiment autofreie Friedrichstraße

Zwei Tage lang probte Berlin die autofreie Stadt - zumindest im Kleinen. Die Friedrichstraße wurde auf einem Teilstück für den Verkehr gesperrt. Der große Andrang blieb jedoch aus.
06.10.2019

Berlin erprobte am Wochenende eine autofreie Friedrichstraße als Beitrag für eine attraktivere Innenstadt - die BVG war auch mit im Boot.

Es war ein verkehrspolitisches Experiment in Berlin: Am Samstag und Sonntag hat sich die Friedrichstraße zumindest teilweise in eine Fußgängerzone verwandelt. Am zweiten Tag der Aktion unter dem Motto "Friedrich, the Flâneur" spielte auch das Wetter mit. Bei kühlen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein flanierten Familien mit Kindern mitten auf der Fahrbahn. Vor den Geschäften waren Bänke, Pflanzen und verschiedene Stände aufgebaut.

Das Experiment könnte Ausgangspunkt sein für weitergehende Lösungen und ein Schritt in Richtung autofreie Stadt und sauberere Luft. Zudem gibt es die Hoffnung, durch die Verkehrsberuhigung den Handel auf der zuletzt kriselnden Einkaufsmeile anzukurbeln. Es gab allerdings auch Besucher, die einen größeren Ansturm erwartet hatten. "So richtig was los ist hier nicht", sagte ein Passant am Sonntag.

Auch Berliner Verkehrsbetriebe mit im Boot

Neben Aktionen der Geschäfte vor Ort bot ein Kinderbücherbus der Stadtbücherei Lesestoff für die Kleinen an, während Food-Trucks die Besucher kulinarisch versorgten. Auch die Berliner Verkehrs-Betriebe (BVG) und Greenpeace waren mit Ständen vertreten. Am Samstag hatte es zudem eine Modeschau gegeben. Am Sonntag sollten die Geschäfte bis 20.00 Uhr geöffnet haben.

Am ersten Tag der Aktion waren Berlins Umwelt- und Verkehrssenatorin Regine Günther und Mittes Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (beide Grüne) vor Ort. "Berlin wird menschenfreundlicher - die autofreie Friedrichstraße ist ein guter Anfang", sagte Günther laut Mitteilung. "Mit dem Pilotprojekt geht Berlin hier mutig voran und zeigt, wie wir unsere Innenstädte aufwerten, umweltfreundlicher und attraktiver machen können", kommentiere Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) die Initiative. (dpa/hcn)