Deutschland

BUND, Nabu und WWF wollen gegen LNG-Beschleunigungsgesetz vorgehen

Die Energiekrise dürfe von der Gaswirtschaft nicht missbraucht werden, um im Ergebnis mehr Erdgas in Deutschland abzusetzen als vor dem Krieg, so die Klimaschützer.
19.05.2022

LNG-Importe sollen russisches Erdgas ersetzen.

BUND, Nabu und WWF wollen gegen das Gesetz zum schnelleren Bau von Anlagen für den Import von verflüssigtem Erdgas (LNG) vorgehen. Vereinbart sei, Widerspruch gegen den Baustart von LNG-Terminals am Standort Wilhelmshaven einzulegen, wie die Umweltschutzorganisationen am Donnerstag mitteilten.

Die aktuelle Energiekrise dürfe von der Gaswirtschaft nicht missbraucht werden, um im Ergebnis mehr Erdgas in Deutschland abzusetzen als vor dem Krieg, erklärte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). «Das Beschleunigungsgesetz loggt uns in eine überdimensionierte und klimaschädliche Planung ein», sagte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt.

Wenzel: Ohne LNG bleiben die Wohnungen kalt

Dauerhafte Energieunabhängigkeit gebe es nur mit möglichst vielen erneuerbaren Energien und Energieeffizienz, verteidigte Grünen-Politiker Stefan Wenzel das Vorhaben. «Deshalb werden wir das Tempo beim Erneuerbaren-Ausbau massiv beschleunigen.» Das LNG-Gesetz sei notwendig, um sich kurzfristig aus der Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zu befreien und die Wärmeversorgung im Winter sicherzustellen.

Der Gesetzentwurf der Regierungsfraktionen von SPD, Grünen und FDP soll am Donnerstagabend vom Parlament beschlossen werden. Hintergrund ist die Absicht der Bundesregierung, angesichts des Ukraine-Krieges unabhängig von Erdgaslieferungen aus Russland zu werden. Dafür sind Flüssiggas-Importe aus aller Welt notwendig. (dpa/amo)