Erneuerbare Energien: Ausbauoffensive im Südwesten gefordert
Unter dem Titel "Energiewende Baden-Württemberg" haben sich am Donnerstag (23. Juli) mehr als 120 Branchenvertreter im Südwesten bei einer webbasierten Veranstaltung ausgetauscht,berichtet die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung.
Inhaltlicher Schwerpunkt war die Rolle der Kommunen bei der Energiewende. In der Diskussion mit Umweltminister Franz Untersteller habe der Vorsitzende der Plattform EE BW, Jörg Dürr-Pucher, die Idee, aus der erfolgreichen Solaroffensive Baden-Württemberg eine Erneuerbare-Energien-Offensive des Landes zu machen, präsentiert.
Enge Zusammenarbeit mit Landkreisen und Kommunen
Nach Vorstellung der Plattform EE BW könne eine Erneuerbare-Energien-Offensive den Anstoß zu einem verstärkten EE-Ausbau in Baden-Württemberg geben. "Wesentlicher Baustein ist dabei eine enge Zusammenarbeit des Landes mit Landkreisen und Kommunen zum Ausbau der erneuerbaren Energien.
Die Institutionen müssen stärker am gemeinsamen Strang der Energiewende ziehen", wird Dürr-Pucher, Vorsitzender der Plattform EE BW, in der Mitteilung zitiert. Dabei müssten Strom und Wärmesektor gleichermaßen in den Blick genommen werden.
EEA nutzen – aktive Klimaschutzverwaltung
Der schon von einigen Kommunen erfolgreich genutzte European Energy Award (EEA) könne eine gute Grundlage für die EE-Offensive bilden. Beim EEA handelt es sich um ein europäisches Gütezertifikat für die Nachhaltigkeit der Energie- und Klimaschutzpolitik von Gemeinden.
"Damit Kommunen und Planungsträger dafür Sorge tragen, dass ausreichend Flächen für den Ausbau erneuerbarer Energien zur Verfügung gestellt werden, braucht es eine aktive Klimaschutzverwaltung. Bislang gibt es diese Personalstellen kaum", fordert Franz Pöter, Geschäftsführer der Plattform EE BW.
Ausbau Wärmenetze und Sektorenkopplung angehen
Obwohl Baden-Württemberg auch in einer Erneuerbaren-Energien-Welt Strom, Treibstoff und Wärme nicht zu hundert Prozent im Land produzieren könne und wie bisher Energie importieren werde, könne das Land doch seine Vorzüge als Innovationsstandort mit starkem Mittelstand und weltweit konkurrenzfähiger industrieller Produktion nutzen, um Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die Versorgungssicherheit, soziale Balance und niedrige Energiekosten mit dem Einsatz von erneuerbaren Energien verbinden.
Diese Botschaft wolle die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg auch im Landtagswahlkampf zum Thema machen. "Der Ausbau von Nah- und Fernwärmenetzen, die Umstellung der Mobilität auf erneuerbare Energien und die bessere Verknüpfung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität sind die wichtigsten Herausforderungen der nächsten Jahre", fasst Jörg Dürr-Pucher laut der Mitteilung zusammen. (hcn)