Deutschland

Grüner Wasserstoff: BEE fordert Sofortmaßnahmen

Der Verband warnt: Nur ein Teil der Nachfrage könne durch Importe gestillt werden.
02.10.2020

Der Bundesverband Erneuerbare Energie sieht großes Potenzial für grünen Wasserstoff.

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) fordert von der Bundesregierung Sofortmaßnahmen, um den Einsatz von erneuerbaren Energien zur Nutzung von grünem Wasserstoff, den Aufbau von Elektrolyseuren und die entsprechende Infrastruktur zu stärken.

Eine Fokussierung auf die inländischen Produktionskapazitäten sei "dringend notwendig", schreibt BEE-Präsidentin Simone Peter in einem Positionspapier zur Nationalen Wasserstoffstrategie, die die große Koalition im Juni vorgestellt hat. "Zwar wird ein Teil der Nachfrage auch durch importierten Wasserstoff gestillt werden, doch gilt es zunächst alle inländischen Potenziale auszuschöpfen."

Grüner Wasserstoff: BEE warnt vor "riesiger Ökostromlücke"

Schon jetzt stünden Akteure in Deutschland bereit. Ihnen fehlten jedoch die Rahmenbedingungen, um die vorhandenen Potenziale auszuschöpfen, führt Peter aus. "Wir müssen die heimische Produktion nun mithilfe verschiedener Instrumente wie einer EEG-Umlagenbefreiung für grünen Wasserstoff, Investitionsförderung und einem spezifischen Rechtsrahmen weiter anreizen."

Zudem müsse künftig genügend erneuerbarer Strom zur Verfügung stehen, um grünen Wasserstoff herzustellen, mahnt Peter. "Hier ist eine Nachsteuerung in der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes erforderlich, um nicht eine riesige Ökostromlücke zu provozieren."

Auch Potenzial im Wärmesektor

Der BEE geht davon aus, dass grüner Wasserstoff überwiegend in der Stahl- und Chemieindustrie sowie im Zug- und Flugverkehr wichtig werde. Er könne aber auch im Wärmesektor dazu beitragen, Treibhausgasemissionen zu mindern. (ab)