Deutschland

Kretschmer hält Wiedereinstieg in Atomkraft für denkbar

Vor Wochen hatte Joachim Pfeiffer, wirtschafts- und energiepolitischer Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, den Atomausstieg in Frage gestellt. Nun legt der sächsische Ministerpräsident nach.
16.01.2020

Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident des Freistaates Sachsen

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hält an der Atomkraft fest und kann sich gar einen Wiedereinstieg in Deutschland vorstellen. "Ob das nötig ist, wird davon abhängen, ob die Energiewende klappt, ob die Kosten im Rahmen bleiben und die Versorgungssicherheit gewährleistet ist", sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). "Es ist eine Frage, die in zehn oder 15 Jahren ansteht."

Kernforschung müsse weiter betrieben und gefördert werden: "Wir müssen technologieoffen bleiben. Das heißt nicht, dass wir gleich neue Kraftwerke bauen. Aber wir müssen die Kompetenz dafür behalten", betonte der Ministerpräsident. Zugleich räumte er ein, dass es für Atomkraft derzeit in Deutschland keine gesellschaftliche Mehrheit gibt. Das müsse man anerkennen. Es sei aber richtig, diese Frage immer wieder neu zu diskutieren: "Immerhin hätte man mit Atomenergie weniger CO2-Emissionen." (dpa/hil)