Deutschland

Mehr digitale Souveränität für Kommunen

Deutscher Städtetag und KGSt starten eine gemeinsame Initiative, um die kommunale digitale Souveränität zu stärken.
07.09.2020

In einer gemeinsamen Initiative wollen der Deutsche Städtetag und die KGSt Handlungshilfen erarbeiten, um die Kommunen digital unabhängiger von einzelnen Herstellern und Systemen zu machen.

Der Deutsche Städtetag und die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) starten eine gemeinsame Initiative, um das Thema "Digitale Souveränität" näher für die kommunale Ebene zu beleuchten, teilte der Städtetag mit.

Der Begriff "Digitale Souveränität" habe Hochkonjunktur, heißt es in einer Pressemitteilung der Vereinigung. Nicht nur analog, sondern auch digital souverän zu handeln, sei für Kommunen grundlegend.

Öffentliche Verwaltung von Herstellern unabhängiger machen

Aktuell gebe es hier Abhängigkeiten, beispielsweise weil Software nicht flexibel anzupassen sei oder nur durch einen bestimmten Hersteller bereitgestellt werde. Die öffentliche Verwaltung von einzelnen Herstellern und Systemen unabhängiger zu machen, sei erklärtes Ziel der Bundesregierung, auch im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft in der EU.

"Digitalisierung betrifft uns alle. Aber sie wird oft technisch diskutiert und häufig auch ausschließlich in Fachkreisen. Uns ist wichtig, den Begriff digitale Souveränität politisch zu übersetzen", wird der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, zitiert.

Handlungshilfen sollen erarbeitet werden

"Wir wollen Position beziehen zu technologischen Abhängigkeiten. Und wir wollen mit unserer gemeinsamen Initiative Antworten finden auf diese Fragen: Was verstehen wir in den Kommunen unter digitaler Souveränität? Welches politische Leitbild ergibt sich daraus für die Städte und ihr selbstbestimmtes Handeln?", so Dedy weiter.

Neben einer politisch-strategischen Ausrichtung soll die Initiative in Handlungshilfen münden, die das kommunale Management dabei unterstützen, zu mehr digitaler Souveränität in der kommunalen Praxis zu gelangen.

Open Source-Strategien forcieren

"Der zunehmende Einsatz von Open Source ist ein wichtiger Baustein für mehr digitale Souveränität der Kommunen. Wir werden gemeinsam mit unseren Mitgliedern konkrete Hinweise für die Forcierung von Open Source-Strategien und deren sukzessive Umsetzung erarbeiten und gute kommunale Beispiele vorstellen", so Klaus Effing, Vorstand der KGSt.

"Auf diese Weise bringen wir beide Stränge zusammen: das politische Leitbild und die operative Umsetzung", erklärten Dedy und Effing. Denn zu mehr digitaler Souveränität komme man nur dann, wenn kommunale Kräfte gebündelt würden. (hcn)