Deutschland

NRW: Bürger wollen stärkeren Wind- und Solarausbau

Eine Umfrage im Auftrag des Erneuerbaren-Verbandes LEE NRW zeigt: Fast 90 Prozent der Bürger wollen mehr Grünstrom-Anlagen. Auch die von der Bundesregierung geplanten Maßnahmen zur Akzeptanzsteigerung kommen gut an.
02.09.2020

Vor allem die jungen Bürger im Westen wollen ein schnelleres Vorankommen in der Energiewende.

Das bevölkerungsreichste Bundesland hat abgestimmt: 87 Prozent der im Auftrag des Landesverbandes Erneuerbare Energien Nordrhein-Westfalen (LEE NRW) befragten Personen plädieren für eine möglichst schnelle und vollständige Umsetzung der Energiewende.

Für Christian Mildenberger, Geschäftsführer des LEE NRW ist das ein klares Bekenntnis: „Das gibt all jenen Rückenwind, die die Energiewende wirklich voranbringen wollen und ist ein klarer Auftrag an die Politik, die Erneuerbaren auszubauen. Wer stattdessen die Bürger vorschiebt, um die Windenergie einzuschränken, ist auf dem Holzweg.“

Zustimmung bei Jungen und Windkraft-Erprobten hoch

Damit spielt Mildenberger auf die restriktiven Abstandsregeln an, die offiziell als Methode zur Akzeptanzsteigerung dienen sollen. Dabei gaben über die Hälfte der Befragten (52 Prozent) an, dass vergünstigter Anwohnerstrom das wirksamste Mittel für mehr Akzeptanz von Windkraftanlagen sei. Eine entsprechende Regelung für vergünstige Stromtarife und die Beteiligung von Kommunen an der Windkraftwertschöpfung sind bereits für die kommende EEG-Novelle gesetzt.

Besonders viel Zustimmung erntete die Energiewende in der Altersgruppe der 16 bis 24-Jährigen. 92 Prozent stimmten hier für einen möglichst schnellen und vollständigen Ausbau der Erneuerbaren. Auch Bürger, die bereits in der Nähe von Windkraftanlagen wohnen, befürworten mit großer Mehrheit (84 Prozent) einen zügigen Umstieg und weiteren Ausbau.

Wasserstoff made in Germany

Auch der Zukunftstechnologie „Wasserstoff“ stehen die meisten Befragten offen gegenüber. Wichtige Argumente sind hier vor allem lokale Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Unabhängigkeit von Energieimporten. Dementsprechend sprachen sich 83 Prozent der Teilnehmer für eine Wasserstoffproduktion in Deutschland aus, selbst wenn das einen stärkeren Ausbau von Wind- und Solarkraft bedeuten würde.

Befragt wurden insgesamt 1000 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte ab 16 Jahren in NRW. Durchgeführt wurde die Umfrage von election.de. (lm)