Deutschland

Politik und Verwaltung tun zu wenig für saubere Luft

Bund und Länder, sowie Kommunen müssten für eine wirtschaftliche und zeitnahe Verkehrswende mehr auf Erdgasmobilität setzen.
21.02.2018

Drei Ballen Stroh reichen für die durchschnittliche jährliche Fahrleistung eines Biomethan-Fahrzeugs vollkommen aus.

Erdgasantriebe finde in der Kommunalpolitik und Verwaltung zu wenig Beachtung, wenn es um klimafreundliche Alternativen für den öffentlichen Verkehrs geht. Fred Jackisch, Vorstand des Vereins Erdgas Mobil Niedersachsen Bremen und Mobilitäts-Experte des Energieversorgers swb benannte in einer Pressemitteilung nun die Versäumnisse von Städte und Gemeinden.

Viel zu lange wäre die Elektromobilität als „vermeintlichen Heilsbringer“ der Verkehrswende fokussiert worden, das führe zu einer Stagnation der Verkehrswende, kritisierte das Vorstandsmitglied. So ginge der Trend derzeit zum Benziner als Ersatz für den Diesel. Das entschärfe zwar die Stickoxid-Problematik, aber bringe den Klimaschutz nicht voran.

Städte als Vorbilder

Die Regionalpolitik- und Verwaltung könne schon jetzt den ÖPNV und den gesamten städtischen Versorgungsfuhrpark auf Erdgas-Antriebe umstellen. Das wäre nach Jackischs Einschätzung eine kostenneutrale und schnelle Maßnahme für effizienten Klimaschutz. Zudem müsse dem Thema Erdgasmobilität mehr Raum in der öffentlichen Debatte eingeräumt werden. Trotz hervorragender Tankstellen Infrastruktur in manchen Städten gäbe es nur einen verschwindend geringen Anteil an Gas-Autos. Erst wenn Bürger und Unternehmen von praxistauglichen Alternativen zu Diesel und Benzin erfahren, würden sich Gas-Autos langfristig am Markt etablieren. (ls)