Deutschland

Pschierer: "Energiewende in Bayern kommt voran"

Der Anteil an erneuerbaren Energien im Freistaat wächst stetig, so der bayerische Energieminister. Das hängt vor allem mit einem veränderten Berechnungsverfahren zusammen, kritisiert der VKU Bayern in einem Positionspapier.
26.07.2018

Bayerns Wirtschafts- und Energieminister

Franz-Josef Pschierer.

Bayern macht bei der Umsetzung der Energiewende beachtliche Fortschritte. So lautet das Fazit des Bayerischen Wirtschafts- und Energieministers Franz-Josef Pschierer bei der Präsentation des "Fortschrittsberichts 2016/17 zum Umbau der Energieversorgung". "Die Bedeutung der erneuerbaren Energien am Gesamtsystem steigt kontinuierlich", betont Prschierer. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch habe im Jahr 2016 bereits bei 19,8 Prozent gelegen, das 20-Prozent-Marke werde der Freitstaat bereits vor 2025 erreichen. Noch deutlicher sei der Anstieg beim Anteil der Erneuerbaren an der Bruttostromerzeugung: Dieser sei zwischen 2010 und 2016 von 25,9 auf 43,3 Prozent gestiegen.

VKU-Landesgruppe fordert Wachstumsstrategie bei den Erneuerbaren

Erstaunlich ist diese Entwicklung allerdings nicht. Der Anteil erneuerbarer Energien ist zwischen 2010 und 2016 gestiegen, weil er sich nicht mehr am Verbrauch, sondern an der Bruttostromerzeugung orientiert. "Die aktuellen Ziele der Bayerischen Staatsregierung erfüllen sich bei sinkender konventioneller Stromerzeugung von selbst", schreibt die Landesgruppe Bayern des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) in ihrem vor kurzem veröffentlichten Positionspapier zur Bayerischen Landtagswahlperiode 2018-2023. Deshalb müsse im Bereich der erneuerbaren Energien eine Wachstumsstrategie verfolgt werden.

Für Bayern bleibe eine zentrale Herausforderung seine noch zu erheblichen Teilen auf Kernenergie basierte Stromerzeugung ersetzen zu müssen, entweder durch "Importe" über Stromautobahnen aus anderen Bundesländern oder eigene neue Strommengen aus Bayern. "Dafür müssen der Ausbau der erneuerbaren Energien in Bayern forciert und Hemmnisse wie die Abstandsregelung 10H revidiert werden", so die VKU-Landesgruppe Bayern.

Fortschritte bei der Effizienz

Besonders große Fortschritte hat der Freistaat laut dem "Fortschrittsbericht" zwischen 2010 und 2016 bei der Energieeffizienz erzielt. Das sei vor allem der zielgenauen Förderpolitik der Staatsregierung zu verdanken, so Wirtschaftsminister Pschierer. "Unser Ziel, den Primärenergieverbrauch in Bayern bis 2025 um zehn Prozent gegenüber 2010 zu senken, ist mit aktuell acht Prozent schon jetzt in greifbarer Nähe", erklärte der CSU-Politiker. Den vollständige Studie gibt es unter https://www.stmwi.bayern.de/service/publikationen (hoe)