Deutschland

Rehlinger: Wasserstoff ist wichtige Zukunftstechnologie

Die saarländische Wirtschaftsministerin sieht für ihr Bundesland großes Potenzial in grünem Wasserstoff. Für den Übergang müsse aber weiterhin Erdgas genutzt werden, so die SPD-Politikerin.
17.09.2020

Anke Rehlinger setzt auf Wasserstoff.

Die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) sieht im Wasserstoff eine wichtige Zukunftstechnologie für das Saarland. "Ich glaube tatsächlich, dass das Thema Wasserstoff ein wichtiges Zukunftsthema für uns hier im Saarland ist", sagte sie am Mittwoch im Landtag in Saarbrücken. Es handle sich zweifellos um "Zukunftsmusik", bei der keineswegs alle technologischen Fragen bereits beantwortet seien: "Aber man muss sich hier und heute auf den Weg machen, damit diese Zukunftsmusik auch eine saarländische Melodie hat. Und wir sind im Moment dabei, die Instrumente dafür zu stimmen."

Die Stahlindustrie sei eine mögliche Anwendung von Wasserstoff. Auch im Verkehrsbereich sei man "an einem Punkt angelangt, wo es auch jetzt schon sehr spannend ist, Wasserstoff zum Einsatz zu bringen". "Grüner Wasserstoff" müsse allerdings mit erneuerbaren Energien hergestellt werden. "Das wird uns mit Blick auf industrielle Prozesse und auf die Mengen, die dort gebraucht werden, in naher Zukunft in dieser Reinkultur erst einmal nicht gelingen", sagte die Ministerin.

Über Europa hinausdenken

Mit Windrädern sei der Energiebedarf für grünen Wasserstoff nicht zu decken. Dies bedeutet, dass man möglicherweise auch über Europa hinausdenken müsse, um die nötige Sonnenenergie nutzen zu können. Sie sei der Auffassung, dass "ganz viel Potenzial" in der Wasserstoff-Technologie stecke. Das Saarland könne mit seiner Expertise dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Wasserstoff sei "für uns ein wichtiges Zukunftsthema": "Nicht das einzige, aber ein wichtiges."

Rehlinger betonte auf eine Frage des fraktionslosen Abgeordneten Lutz Hecker hin, Erdgas sei nötig, "bis wir an anderen Stellen in der Lage sind, tatsächlich grünen Wasserstoff zu produzieren". Sie halte es "nicht für den klügsten Gedanken", ein Projekt wie die fast fertig gestellte Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 zu stoppen. Sie glaube, dass es andere Möglichkeiten gebe, auch in den Handelsbeziehungen auf das Verhalten Russlands zu reagieren und "auf anderem Wege eine adäquate Antwort auf ein inakzeptables Verhalten Russlands zu geben". (dpa/(amo)