4 Millionen Euro: Gasnetz Hamburg geht für Wasserstoffnetz in Vorleistung

Die Geschäftsführung von Gasnetz Hamburg: Gabriele Eggers und Michael Dammann
Bild: © Gasnetz Hamburg
In Hamburg soll die Industrie bereits ab 2027 mit Wasserstoff versorgt werden. Das kommunale Unternehmen Gasnetz Hamburg ist daher bereits auch ohne den Förderbescheid aus dem Bundeswirtschaftsministerium in Vorleistung gegangen.
Vier Millionen Euro gab der Netzbetreiber 2023 aus, unter anderem für Trassenplanung und die Vorbereitung der Genehmigungsverfahren, aber auch, um erste Leitungen zu verlegen, etwa dort, wo durch andere Bauarbeiten bereits der Boden aufgerissen wurde.
Für HH-WIN (HH-WIN: Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz) soll es im Dezember dieses Jahres die erste große Baustelle geben, erklärt Michael Dammann, Technischer Geschäftsführer von Gasnetz Hamburg. Mit dem Förderbescheid rechnet er in den nächsten Wochen.
Einen Beitrag im unteren dreistelligen Millionenbereich für das im Hafen entstehende Wasserstoffnetz schießen dann der Bund und zu 30 Prozent die Stadt Hamburg zu. 2027 soll das Netz in Betrieb gehen und perspektivisch zu einer CO2-Emissionssenkung von rund 1,4 Millionen Tonnen pro Jahr beitragen.
HH-WIN ist das Zukunfssprojekt für Gasnetz Hamburg, das derzeit noch ein Gasnetz mit über 160.000 Anschlüssen betreibt. Für das Geschäftsjahr meldete das Unternehmen ein Rekordergebnis: Den Gewinn von 44,9 Mio. Euro führt das städtische Unternehmen an die Hamburger Netzinfrastruktur Holding und damit an seinen Eigentümer, die Freie und Hansestadt Hamburg, ab. "Die Entscheidung, die Energienetze zurück in städtische Hand zu bringen, war goldrichtig", sagt Jens Kerstan, Senator für Energie. Ab September wachsen Strom- und Gasnetz zu einem großen städtischen Akteur zusammen. "Neben einer soliden Gewinnabführung sehen wir hier, dass die Energienetze erhebliche Beiträge zur Transformation der Energieversorgung unserer Stadt leisten."
"Kerngesundes Unternehmen"
"Gasnetz Hamburg geht als kerngesundes und starkes Unternehmen in die Fusion mit Stromnetz Hamburg", erläutert Gabriele Eggers, Kaufmännische Geschäftsführerin von Gasnetz Hamburg. Das Geschäftsjahr 2023 zeige dabei die Weichenstellungen, die für die nächsten Jahren leitend sein werden: "Ein zuverlässiger Netzbetreiber für Hamburgerinnen und Hamburger, aber zugleich auch eine weitblickende Planung in Hinblick auf die zukünftige sichere und klimafreundliche Versorgung unserer Industrie und der Haushalte in Hamburg."
30,9 Mio. Euro hatte das Unternehmen 2023 in sein Erdgas-Netz investiert.
Sondereffekte beeinflussten Jahresergebnis 2023
Ein wesentlicher Grund für das hohe Ergebnis von 44,9 Mio. Euro sind Sondereffekte im Finanzergebnis in Höhe von 15 Mio. Euro. Dies ist vor allem auf die positive Wertentwicklung des Pension-Fonds zurückzuführen, den Gasnetz Hamburg für künftige Rentenzahlungen an seine Mitarbeiter treuhänderisch verwalten lässt. 15.414 Gigawattstunden (GWh) an Energie waren 2023 durch das Erdgasnetz transportiert worden (2022: 16.749 GWh). (pfa)