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Autonome Drohnen und U-Boote für maritimes Offshore-Monitoring

Maritime Robotik – unter anderem für Inspektionsarbeiten an Offshore-Anlagen – wird bald in einem großen Areal auf See vor Helgoland ausprobiert.
24.04.2020

Erste Schritte für die Einrichtung des maritimen Testfelds: Mitarbeiter setzen die Begrenzungen mit gelben Tonnen.

Startschuss für ein großes maritimes Erprobungsfeld vor Helgoland: Wissenschaftler des Testzentrums für maritime Technologien haben ein drei Millionen Quadratmeter großes Areal unweit der Nordseeinsel mit gelben Tonnen abgesteckt. In dem markierten Areal dürfen sich nur Experten aufhalten, die an dem Versuch beteiligt sind. Es soll künftig Erprobungsmöglichkeiten für maritime Robotik bieten. Hersteller und Wissenschaftler können dort sehr unterschiedliche Szenarien testen. Die Kosten für den Aufbau des Testfeldes würden über Projektgelder stufenweise finanziert.

«So ein Forschungsareal unter diesen schwierigen Umweltbedingungen auf hoher See wird europaweit einzigartig sein, die ersten Versuche werden Anfang Juni beginnen», sagte Hanno Schnars vom Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM der Deutschen Presse-Agentur.

Startschuss im Sommer 2019

Das Testzentrum für maritime Technologien im Südhafen von Helgoland war im Sommer 2019 gegründet worden. Das Untersuchungsfeld wenige Seemeilen vor der Insel soll das «Herzstück» werden – für kurze Prüfszenarien oder Langzeitversuche. Dort können beispielsweise autonome Unterwasserfahrzeuge für Offshore-Windkraftanlagen unter realen Bedingungen im Meer oder über das Wasser fliegende Drohnen für Inspektionsarbeiten erprobt werden.

Die Station erweitere die „exzellente Forschungslandschaft auf Helgoland“, sagte der Bürgermeister der Hochseeinsel, Jörg Singer, am Freitag. «Zukunftstechnologien und künstliche Intelligenz werden vor Helgoland für den globalen Einsatz und für eine nachhaltige Nutzung der Meere getestet.»

Viele Beteiligte

Zu dem interdisziplinären Forschungskonsortium gehören neben dem Fraunhofer IFAM das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) aus Bremen, das Helmholtz-Zentrum Geesthacht Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG), die Universität Oldenburg und die Jacobs University Bremen.

Wissenschaftliche Unterstützung kommt zudem vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven, das Anfang Juni der erste Nutzer des Testfelds sein wird. «Das AWI wird Verankerungen testen, die später auch in der Arktis eingesetzt werden sollen, um Messdaten-Erfassungsgeräte unter der Meeresoberfläche zu verankern», erklärte Schnars. Im Spätsommer solle dann ein Projekt des ersten Industriekunden starten. (hp/dpa)