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Beschaffungskooperationen: Konsolidierungsdruck "mittel" bis "hoch"

Zusammenschlüsse von Stadtwerken zum Energiehandel stehen unter Druck, sich zu konsolidieren. Davon sind alle Kooperationen überzeugt, die der ZfK geantwortet haben. Eine könnte sogar verkauft werden.
01.02.2018

Die Stadtwerke-Beschaffungskooperation Kos Energie in Hallbergmoos bei München: Geschäftsführer Achim Thiel (rechts) erläutert Innovationsmanager Christian Müller die aktuelle Entwicklung im Gasgroßhandel (Archivbild).

Verfall der Strom- und Gasgroßhandelspreise seit der Finanzkrise, kleinteiligere Abschlüsse in der Energiewende sowie die geringeren auszunutzenden Preisunterschiede auf Handelsebene – das und mehr macht den Energiehandelsfluren der Banken, Großkonzerne und eben auch der kommunalen Beschaffungskooperationen zu schaffen. Alle der ZfK antwortenden Stadtwerke-Zusammenschlüsse halten den Konsolidierungsdruck für „mittel" oder „hoch". Keine sieht die Lage grundlegend anders.

Das ist das Ergebnis einer Befragung, das die ZfK in ihrer am Mittwoch erschienenen gedruckten Ausgabe veröffentlichte. 17 Kooperationen wurden befragt, neun beantworteten die anonyme Frage nach der Branchenkonjunktur. Davon gaben fünf den Druck, zu konsolidieren, mit „mittel" an, drei vergaben ein „hoch", und eine schrieb „mittel bis hoch". Keine stellte die Konsolidierungsnotwendigkeit in Abrede.

EEGmbH: Konsolidierung und/oder Verkauf

Das muss nicht heißen, dass die einzelne Kooperation ihre eigene geschäftliche Lage genauso ernst sieht. Auch dazu und zur Jahreskonjunktur 2018 im Vergleich zu 2017 bekam die ZfK auf den Seiten 14 und 15 Antworten.

Bei der Beschaffungskooperation EEGmbH aus Henstedt-Ulzburg (Schleswig-Holstein) ist der Verkauf neben der bereits angegangenen Konsolidierung eine der Handlungsoptionen. Geschäftsführer Hubert Tschuschke bestätigte, dass ein „Interessenbekundungsverfahren" läuft. Darüber hatte zuerst der Fachjournalist Heiko Lohmann berichtet. Tschuschke spricht in der gedruckten ZfK auch die Erwartung aus, wann eine Entscheidung fallen soll. (geo)
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Die „Marktübersicht Stadtwerke-Energiebeschaffungskooperationen" ist eine neue ständige Erhebung der ZfK. Mehrheitlich kommunale Kooperationen können jederzeit den entsprechenden Fragebogen ausfüllen oder einen aktualisierten Fragebogen abgeben. Nur die Antworten zur Branchenkonjunktur werden anonymisiert.

Private Dienstleister und Einzelstadtwerke, die Handelszugang und Portfoliomanagement als Dienstleistung für andere Weiterverteiler anbieten, können sich an der „Marktübersicht Portfoliomanagement-Dienstleister" beteiligen.

Die gedruckte ZfK 2/18, 14-15 geht unter anderem auch darauf ein, wie schnell und mit welchen Medien Stadtwerke bei Kooperationen für Standardhandelsprodukte und Lastgänge Preise und Abschlüsse bekommen. Sie ist im Abo erhältlich.