EnBW gibt Windparkprojekt in Pfettrach auf
Der Energiekonzern EnBW hat das endgültige Aus für den geplanten Windpark in Pfettrach im niederbayerischen Landkreis Landshut bekanntgegeben. Auslöser ist laut Pressemitteilung des Unternehmens die seit Spätherbst 2014 in Bayern geltende 10H-Regelung. Das Projekt war aus wirtschaftlichen Gründen umgeplant worden, EnBW hatte dafür Anfang 2018 eine Änderungsgenehmigung erhalten. Auf diese hätten laut einem Urteil des bayerischen Verwaltungsgerichtshofs in München die umstrittenen Abstandsregelungen angewendet werden müssen. Die Folge: Im Herbst 2019 wurde der Baustopp beschlossen.
Die zwischenzeitlich erwogene Realisierung der ursprünglich genehmigten Anlage wurde nach aktualisierten Erhebungen der Windverhältnisse und unter Berücksichtigung der jetzigen Marktbedingungen verworfen, heißt es. Gegenüber dem Landratsamt Landshut habe man inzwischen den Verzicht auf diese Genehmigung erklärt. Damit sei das formal beim VG Regensburg noch anhängige Verfahren beendet. Die nach dem verfügten Baustopp auf dem Gelände gelagerten Anlagenteile sollen möglichst bis Ende März verkauft und abtransportiert werden.
Die urprüngliche Planung
Ursprünglich war in Pfettrach der Bau zweier Windkraftanlagen (WKA) geplant. Für diese war kurz vor Inkrafttreten der 10H-Regelung die Genehmigung erteilt worden. Aufgrund des technischen Fortschritts hatte ENBW sich dann entschieden, auf eine der Anlagen zu verzichten. Stattdessen setzte das Unternehmen auf einen deutlich ertragsstärkeren Typ. Dieser hatte ebenfalls eine Gesamthöhe von 199,5 Metern. Mit dieser moderneren WKA hätten rechnerisch rund 2.400 Haushalte klimaschonend versorgt werden können. (hoe)