Gelsenwasser erwirtschaftet einen höheren Umsatz

Die Zentrale der Gelsenwasser AG in Gelsenkirchen
Gelsenwasser hat im vergangenen Jahr Umsatzerlöse von 1209 Mio. Euro (2016: 1040 Mio. Euro) erwirtschaftet. Trotz eines höheren Umsatzes ging der Jahresüberschuss auf 92,4 Mio. Euro zurück; 2016 lag er noch bei 109,2 Mio. Euro. „Der Ergebnisrückgang ergibt sich vor allem aus einem gestiegenen Wettbewerbsdruck im Gasmarkt, einem höheren Personalaufwand aufgrund einer Vielzahl neuer Aktivitäten und geringeren positiven Sondereffekten im Vergleich zum Vorjahr“, erläuterte das Unternehmen.
Der Wasserabsatz des Gelsenwasser-Konzerns lag mit 232,8 Mio. Kubikmetern (cbm) fast auf Vorjahresniveau (234,7 Mio. cbm). Der Gasabsatz stieg 2017 um 26,8 Prozent auf 39,6 TWh. Der Zuwachs ist in erster Linie auf die verstärkten Gashandelsaktivitäten zurückzuführen. Im Haushalts- und Kleingewerbebereich lagen die Absatzmengen um 5,2 Prozent unter dem Vorjahreswert, im Industriebereich auf Vorjahresniveau. Die Sparte Strom konnte sich gut behaupten, erklärte Gelsenwasser: Der Stromabsatz stieg im vergangenen Jahr auf 477 Mio. kWh (2016: 462 Mio. kWh). Die Anzahl der belieferten Haushaltskunden im Gelsenwasser-Konzern stieg 2017 um 10,1 Prozent.
Neues Bodenaufbereitungs-Unternehmen
Gelsenwasser hat auch ein neues Bodenaufbereitungs-Unternehmen gegründet. „Bisher wurde der Bodenaushub auf unseren Baustellen mit LKW zur ordnungsgemäßen Entsorgung gefahren und zum Auffüllen der Baugruben haben wir Sand gekauft, der ebenfalls zur Baustelle transportiert wurde. Der Deponieraum in NRW ist fast erschöpft und Bausand wird immer teurer“, erklärte Geschäftsführer Dirk Waider. „Mit der Gründung zweier Gesellschaften in Unna und Herne zum Zweck der Bodenaufbereitung und Wiederverwendung des gesiebten Materials wollen wir hierfür einen wirtschaftlich sinnvollen und umweltschonenden Recycling-Kreislauf aufbauen.“
Aktiv wird das Unternehmen auch bei der Monoverbrennung von Klärschlamm. „Klärschlamm, der in jeder Kläranlage anfällt, kann zukünftig nicht mehr deponiert oder auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht werden. Um Wertstoffe wie Phosphor zurückzugewinnen, ist eine Mono-Verbrennung erforderlich. Die Kapazitäten dafür sind sehr knapp. Daher engagieren wir uns auf diesem Geschäftsfeld“, so Waider. Die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH, die zu fast 100 Prozent zum Gelsenwasser-Konzern gehört, ist hälftig mit der Danpower GmbH (Beteiligungsunternehmen der Stadtwerke Hannover AG) an der PD energy GmbH (PDE) beteiligt. Die PDE hat die Klärschlammrecycling Bitterfeld-Wolfen GmbH gegründet, die dort eine Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage planen, errichten und betreiben wird. Weitere Standorte mit anderen Partnern sind in Planung.
84 Windprojekte in der Pipeline
Ein wichtiger Entwicklungsbereich bei Gelsenwasser sind Windenergieprojekte, die in enger Abstimmung mit Kommunen und intensivem Austausch mit den Bürgern und zum Teil in Zusammenarbeit mit örtlichen Versorgungsunternehmen umgesetzt werden. Aktuell sind 84 in der Planung bzw. bereits genehmigt in der Umsetzung.
Der Geschäftsbericht steht unter https://www.gelsenwasser.de/unternehmen/investoren/ zum Download bereit. (al)