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Neuer Index: BNetzA erklärt Verbrauchern die Energiepreisentwicklung

Die Datenplattform Smard zeigt Haushaltskunden nun die Preisentwicklung bei Strom und Gas. Kunden sollen einschätzen können, ob sich ein Anbieterwechsel aktuell lohnen könnte.
19.09.2024

Der Haushaltskundenpreisindex für Strom auf der SMARD-Plattform der BNetzA.

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) veröffentlicht auf ihrer Energiemarktdatenplattform Smard einen Strom- und Gaspreisindex. Das neue Analysetool soll einen Überblick über die Preisentwicklung für Haushaltskunden und schon zum Monatsanfang einen Ausblick auf die weitere Entwicklung ermöglichen.

Der neue Strom- und Gaspreisindex bietet laut der Bundesnetzagentur eine umfassende Übersicht über die Entwicklung der Strom- und Gaseinzelhandelspreise. In die Berechnung des Index fließen die von der Regulierungsbehörde für jeden Monat modellierten Beschaffungskosten sowie Umlagen, Steuern, Netzentgelte, Abgaben, Vertriebskosten und Margen ein, die im Rahmen des Monitorings erhoben werden.
 

Als Vergleichszeitraum dienen die entsprechenden Werte des Basismonats Januar 2021. Dadurch ist gewährleistet, dass der Index eine realistische Einschätzung der Preisentwicklung bietet, ohne durch krisenbedingte Extremwerte verfälscht zu werden. Eine besondere Stärke dieses Indexes ist die Inflationsbereinigung, die es ermöglicht, die realen Preisveränderungen besser zu verstehen.

"Abschätzen, ob sich Anbieterwechsel lohnt"

Im Vergleich zu den gängigen Vergleichsportalen ermögliche der Index bereits zu Beginn jeden Monats einen Ausblick auf die weiteren Preisentwicklungen.

Dadurch könnten auch Verbraucherinnen und Verbraucher nachvollziehen, wie sich die Preise entwickeln werden, und auf dieser Grundlage abschätzen, ob sich ein Anbieterwechsel aktuell lohnen könnte, oder ob in nächster Zeit mit weiter sinkenden Preisen zu rechnen ist.

Expertin sieht Mehrwert eher bei Multiplikatoren

Auf Nachfrage erklärte die Energiereferentin Christina Wallraf von der Verbraucherzentrale NRW, dass das Tool der Bundesnetzagentur interessant für Multiplikatoren sei, um zu schauen wie sich die Preise in etwa entwickelt haben und wie hoch die Energiekostenbelastung bei Verbraucher:innen durchschnittlich sein könnte. 

"Bezüglich eines Anbieterwechsels orientieren sich Verbraucher:innen erfahrungsgemäß an ihrer möglichen Wechselersparnis", erklärte die Expertin. "Und diese lässt sich am besten ermitteln, indem Verbraucher:innen ein Vergleichsportal nutzen. Die Ersparnis bei Anbieterwechsel ist individuell sehr verschieden und lässt sich nicht durch modellierte Indexwerte abbilden."

(pfa)