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Orkan Zeynep sorgt für Stromausfälle in großen Teilen des Wemag-Netzgebietes

Durch das Sturmtief waren zwischenzeitlich auch über 50.000 Telefonnetz-Kunden betroffen. In Wuppertal beschädigte der Sturm mehrere technische Komponenten der Schwebebahn.
20.02.2022

Wellen brechen sich am Strand von Altefähr auf der Insel Rügen. Im Hintergrund ist die Silhouette der Hansestadt Stralsund zu sehen. Sturmtief «Zeynep» zieht mit schweren Sturmböen und kräftigen Schauern über Deutschland hinweg.

Der Orkan Zeynep hat Freitagnacht schwere Schäden an den Stromleitungen und technischen Anlagen des Netzbetreibers Wemag in Mecklenburg-Vorpommern verursacht. In der Spitze waren 17.000 Haushalte vom Stromausfall betroffen.

Am Sonntagnachmittag waren noch 200 Kunden ohne Strom, wie die Wemag Netz GmbH auf rbb-Anfrage mitteilte. Der Netzbetreiber zeigte sich zuversichtlich, dass so gut wie alle Kund*innen noch im Laufe des Sonntagabends wieder mit Strom versorgt werden.

Unterstützung benachbarter Stadtwerke

"Dank des unablässigen Einsatzes und der guten Zusammenarbeit aller verfügbarer Mitarbeiter der Netzdienststellen, der Partnerunternehmen, des Technischen Hilfswerkes und der Feuerwehr sowie der benachbarten Stadtwerke konnten die meisten Schäden beseitigt und die Stromversorgung wiederhergestellt werden“, sagte Thomas Murche, technischer Vorstand der Wemag. 

Nach den Ausfällen bei der Wemag Netz GmbH in Westmecklenburg, der Prignitz und im Amt Neuhaus war am Samstag auch das Telefonnetz der Telekom von den Störungen betroffen. Durch die Unterbrechung der Stromversorgung seien rund 135 Mobilfunkstationen in Mecklenburg-Vorpommern ausgefallen, sagte eine Telekom-Sprecherin am Samstagvormittag.

Sowohl Mobilfunk- als auch Festnetzkunden seien betroffen gewesen. Insgesamt seien rund 52.000 Kunden, unter anderem in Rostock und Neubrandenburg beeinträchtigt gewesen, der Radius der ausgefallenen Stationen reichte teilweise bis nach Sachsen-Anhalt.

Wuppertaler Schwebebahn fiel kurzzeitig aus

In Wuppertal war am Freitagabend wegen des Sturms der Betrieb der Schwebebahn aus Sicherheitsgründen bereits früher eingestellt worden. Am Samstagmorgen konnte er dann zunächst aufgrund der Beschädigung technischer Komponenten durch das Unwetter nicht wieder aufgenommen werden. Bis Samstagnachmittag waren die technischen Probleme behoben.

«Der Fehler im Netzwerk der Schwebebahn konnte nach Austausch mehrerer technischer Komponenten beseitigt werden», teilte ein Sprecher der Stadtwerke Wuppertal am Samstag mit.

Trotz Sturms: Keine Probleme im EWE-Netz

Das Stromnetz der EWE Netz im Nordwesten Deutschlands hat das Orkantief «Zeynep» hingegen gut überstanden. Anders als in anderen Regionen, wo wegen umgestürzter Bäume teils für mehrere Zehntausend Haushalte über Stunden die Stromversorgung unterbrochen war, hat es «keine besonderen Vorkommnisse im Mittelspannungsnetz» gegeben, teilte das Unternehmen am Samstag mit.

Das rund 80.000 Kilometer lange Stromnetz im Nordwesten sei wenig störungsanfällig, weil es zu nahezu 100 Prozent unter der Erde liege und von der Witterung meist unbeeinflusst sei. Dennoch blieben die Bereitschaftsdienste weiter einsatzbereit. (dpa/hoe)