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Stadtwerke gehen gerichtlich gegen Besitzer der Wollepark-Häuser vor

Viele Wohnungseigentümer der beiden verriegelten Häuser im Delmenhorster Brennpunktviertel Wollepark haben ihre Schulden bei den Stadtwerken Delmenhorst noch immer nicht beglichen.
29.01.2018

In Zivilprozessen bekamen die Stadtwerke Delmenhorst inzwischen einen Teil des ausstehenden Geldes zugesprochen.

„Rund 100 000 Euro fehlen noch", sagte die Sprecherin der Stadtwerkegruppe, Britta Fengler. Wegen nicht bezahlter Wasser- und Gas-Rechnungen von rund 130 000 Euro hatte der kommunale Versorger den Bewohnern der heruntergekommenen Hochhäuser Ende April 2017 das Gas abgedreht. Mitte Mai folgte eine Wassersperre. Die Stadt erklärte die Häuser in der Folge wegen großer Mängel für unbewohnbar. Anfang November wurden die Gebäude mit insgesamt 80 Wohnungen abgeriegelt. Die Zukunft der Häuser ist seitdem unklar.

In Zivilprozessen bekamen die Stadtwerke inzwischen einen Teil des ausstehenden Geldes zugesprochen. Ob und wann das Geld überwiesen wird, ist nach Angaben der Sprecherin aber unklar. „Manche gehen in Berufung", sagte sie. Dass alle Außenstände bezahlt werden, sei unwahrscheinlich. „Es sind ein paar dabei, die insolvent sind. Wir schätzen, dass wir rund 50 000 Euro nicht wieder bekommen werden. Einige Eigentümer seien auch nicht erreichbar."

Stadtverwaltung würde das Gebiet gern neu planen

Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass sich die Wohnungen nicht mit einem wirtschaftlich vernünftigen Aufwand sanieren lassen. Sie würde sie gerne kaufen, abreißen und das Gebiet neu planen, wie Sprecher Timo Frers sagte. Die Eigentümer haben einem Verkauf allerdings nicht zugestimmt. Nach Angaben des Verwalters Matthias Volkmer wollen sie die Gebäude sanieren lassen. (dpa/hil)