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Thermen und Heilbäder leiden unter Corona

Der Hessische Heilbäderverband rechnet damit, dass die Einrichtungen weitere vier bis acht Wochen geschlossen bleiben.
05.04.2021

Wegen der Belastung der kommunalen Haushalte durch die Pandemie ist ein Investitionsstau bei Thermen und Bädern entstanden.

 

Die Corona-Krise stellt viele Thermen und Bäder in Hessen vor große finanzielle Herausforderungen. Das teilte der Hessische Heilbäderverband auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. Der Verein vertritt 20 Heilbäder und Thermen in Hessen, davon befinden sich 18 in kommunaler Hand.

«Thermen und Bäder stellen große Kostenblöcke dar», sagte Geschäftsführerin Almut Boller. «Das schlägt sich auch auf die kommunalen Haushalte durch, was dazu führt, dass diese überbelastet sind.» Zudem seien bereits im letzten Jahr Investitionen verschoben worden, sodass ein Investitionsstau entstanden sei. Spätestens im kommenden Jahr werde es für die Kommunen sehr schwierig werden. «Dann, wenn die kommunalen Haushalte noch stärker belastet sind und geschaut werden muss, wo gespart werden kann.»

Hohe Fixkosten

Der Betrieb einer Therme verursache einen großen Anteil an Fixkosten. «Eine Therme kann man nicht einfach abschalten», sagte Boller. «Wenn das Wasser steht, tut das weder dem Becken noch dem Wasser und den Leitungen gut.» Der Verein geht laut Boller davon aus, dass die Thermen und Heilbäder in Hessen noch mindestens vier bis acht Wochen geschlossen bleiben werden.

Auch wenn eine Öffnung möglich werden sollte, sei dies nicht sofort umzusetzen. «Wir brauchen vier Wochen Vorlauf, um wieder an den Start zu gehen», sagte Boller. «Die Bäder müssen nach einer vorübergehenden Schließung vom Gesundheitsamt neu zugelassen werden.» Zudem müssten die Mitarbeiter zurückgeholt und die Temperatur der Bäder hochgeheizt werden. Um die Corona-Krise zu überstehen, wünscht sich der Verein von der Politik eine deutlich stärkere Unterstützung von Kurorten mit Thermen und Heilbädern. (dpa/hp)