IT

Rechenzentrum in Windkraftanlagen

Westfalenwind IT und die Universität Paderborn realisieren mit "Windcores" Deutschlands erstes Rechenzentrum in einer Windenergieanlage in Lichtenau.
27.02.2018

Im Fuß des 13 Meter breiten und 150 Meter hohen Stahlbetonturmes einer Windkraftanlage sind vier feuerbeständige IT-Sicherheitsschränke aufgestellt.

Mit der zunehmende Digitalisierung von Arbeitsprozessen geht auch ein höherer Energiebedarf einher. Um die Stromkosten für die Rechenzentren und Datenspeicherung von Firmen möglichst gering zu halten und mit sauberem Strom zu betreiben, hat die Westfalenwind IT und der Software Innovation Campus Paderborn (SICP) das IT-Outsourcing-Konzept "Windcores" entwickelt. Dafür sind im Fuß des Stahlbetonturms einer Windkraftanlage im baden-württembergischen Lichtenau vier feuerbeständige IT-Sicherheitsschränke mit 62 Höheneinheiten eingebaut worden, teilte Westfalenwind und SICP mit.

Die Daten sind in den IT-Safe-Schränken nicht nur vor fremden Zugriffen und elektromagnetischen Störungen geschützt, sondern die Betriebszustände des Rechenzentrums lassen sich in Echtzeit messen und während des laufenden Betriebes warten. Auch die Ausfallquote liegt jährlich nur bei ca. 1,6 Stunden. Damit bieten Windcores ein IT-Outsourcing Produkt der Verfügbarkeitsklasse 3 und senken gleichzeitig die Stromkosten um bis zu 50 Prozent auf 15 Cent pro kWh.

Online-Benutzerverwaltung der Universität Paderborn testet Windcores

Für Kunden bedeutet das Windcore-Konzept höchste Flexibilität bei der Verwaltung ihrer Daten und Rechenleistung. So ist die Direktverbindung mit dem Rechenknoten möglich, als auch die virtuelle Koppelung mehrerer, unabhängiger Cores im Windpark für eine beliebige Skallierbarkeit des Systems. Ab Inbetriebnahme wird das Zentrum für Informations- und Medientechnologien (IMT) der Universität Paderborn einen Testbetrieb durchführen, um möglichst alle wichtigen Performancewerte und Kennzahlen zu ermitteln. (ls)