Smart City / Energy

Vivavis bringt FNN-Steuerbox auf den Markt

In der Steuerbox sind die aktuellen Lastenheft-Anforderungen umgesetzt, hinzu kommt eine EEBUS-Schnittstelle, teilte der Anbieter für Überwachung und Steuerung von Infrastrukturnetzen mit.
22.03.2021

Das Lastenheft verweist auf die – ebenfalls zu Jahresbeginn verabschiedete – DKE-VDE-Anwendungsregel 2829-6 und stützt sich damit auf das VDE-Vorschriftenwerk.

Im Februar dieses Jahres wurden die im Lastenheft beschriebenen Anforderungen an die Steuerbox um die Spezifikation für eine digitale Schnittstelle zur Steuerung flexibler und beeinflussbarer Einheiten erweitert. Das neue Lastenheft liefert nun die Grundlage für ein standardisiertes Steuerungssystem, das für die flächendeckende Umsetzung der neuen regulatorischen und gesetzlichen Anforderungen zwingend nötig ist.

Was das Gerät kann

Damit sei zum einen die Steuerung von Erzeugungsanlagen, wie es in der neusten EEG-Novelle gefordert wird, möglich und zum anderen die Steuerung des Verbrauchs auf Gebäude- oder Geräteebene, analog §14a EnWG, teilte Vivavis mit.
 

Im Bereich des Erzeugungsmanagements können Netzbetreiber die Einspeiseleistung dezentraler Erzeugungsanlagen wie Photovoltaik-Anlagen am Netzanschluss stufenlos abregeln. Große Stromverbraucher wie Elektroautos oder Wärmepumpen können in ihrer Leistungsaufnahme temporär begrenzt werden.

Hintergrund Lastenheft

Das Lastenheft verweist auf die – ebenfalls zu Jahresbeginn verabschiedete – DKE-VDE-Anwendungsregel 2829-6 und stützt sich damit auf das VDE-Vorschriftenwerk. Diese Anwendungsregel beschreibt den „Technischen Informationsaustausch an der Schnittstelle zur Liegenschaft und den darin befindlichen Elementen der Kundenanlage“ und basiert auf dem Kommunikationsprotokoll und Use Cases des EEBUS-Standards.

Neben Schwarzstart-Profilen, Notfallszenarien und Bedarfs-Fahrplänen setzt die FNN-Steuerbox auf standardisierte EEBUS-Use-Cases, beispielsweise zur Leistungsbegrenzung, welche die Umsetzung und Einhaltung der netzseitigen Vorgaben in der Liegenschaft ermöglichen.

Getestet im Rahmen der SINTEG-Forschungsprojekte

Bereits Ende letzten Jahres demonstrierte Vivavis den Einsatz ihrer FNN-konformen Steuerbox. Im Rahmen der SINTEG-Forschungsprojekte wurde die Soft- und Hardware bereits im Zusammenspiel mit Netzbetreiber und Endkunden mit Ladeinfrastruktur im Realaufbau getestet. Die praxisnahe Umsetzung von Steuervorgaben seitens Netzbetreiber basiert auf der EEBUS-Kommunikation und nutzt das Smart-Meter-Gateway als Zugriffspunkt am Netzanschluss.

Das Gateway routet die Vorgabe zur Leistungsbegrenzung an die dahinterliegende VIVAVIS-Steuerbox durch. Das kundenseitige Energiemanagement-System nimmt die Vorgabe entgegen und reduziert – in diesem Fall – den Ladestrom des Elektrofahrzeuges. (sg)