Smart City / Energy

Von Kilowatt zu Kilobytes

Fresh Energy startete erste Pilotprojekte in neuen Mehrwertbereichen wie der häuslichen Altenpflege. Es setzt auf White-Label Produkte für Stadtwerke.
13.06.2018

Smart Metering als Zukunftsfeld: kommunale Unternehmen sind bei der Suche nach neuen Geschäftsfeldernerfolgreich.

„Wir bieten unseren Kunden 112 Prozent Ökostrom“, so Artur Borger, Head of Business Development des Start-ups Fresh Energy am Mittwoch beim BDEW Kongress 2018 in Berlin. Erreicht wird dies über eine Kombination der Lieferung von 100 Prozent Ökostrom mit Einspartipps über eine Visualisierung des Stromverbrauchs per App. „Da können Sie locker monatlich nochmals zwölf Prozent Strom einsparen“, so Borger.

Die technische Grundlage hierfür liefert ein Smartmeter sowie eine Software mit selbstlernenden Algorithmen, welche das Unternehmen von einem Zulieferer zukaufte. Echtzeitdaten werden laut Borger im Sekundentakt übertragen. Der Kunde kann dann per Knopfdruck auf dem Smartphone sehen, vielfach Strom beispielsweise Spülmaschine, Waschmaschine oder Kühlschrank in momentan verbrauchen und was dies monatlich kostet. Das Start-up bietet auch eine Energiesparberatung beim Kauf neuerer, effizienterer Geräte an.

Konzentration auf Mehrwertdienste – White Label Angebote für Stadtwerke

Der Smart Meter sowie die Verbrauchsvisualisierung ist Teil eines Stromliefervertrags mit verbrauchsgenauer monatlicher Zahlung an. „Doch wir wollen uns nicht als eigenständiges Energieversorgungsunternehmen etablieren, sondern suchen die Partnerschaft, vor allem mit Stadtwerken über White-Label Angebote“, unterstrich Borger. Man wolle sich auf die Mehrwertdienste, die per App angeboten werden, konzentrieren. Angaben über bereits angelaufene Kooperationen mit EVUs wollte Borger allerdings gegenüber der ZfK nicht machen.

Der nächste Schritt beim Aufbau neuer datenbasierter Geschäftsmodelle ist der Bereich der häuslichen Altenpflege erläuterte Borger. Der Ansatz ist, den klassischen Notruf zu ersetzen. Derzeit werde zusammen mit IBM ein entsprechendes Produkt entwickelt „das den Tagesverlauf der Oma erkennt und wenn sie nicht aufsteht, ein Signal auslöst, das dann per App die Angehörigen informiert“ beziehungsweise den Pflege- oder Rettungsdienst. Erste Pilotanwendungen seien jüngst hierzu gestartet worden, so Borger im Gespräch mit der ZfK. (hcn)