Warum Deutschlands größter Gasspeicher fast leer ist

Der Gasspeicher Rehden in Niedersachsen ist Deutschlands größter Erdgasspeicher.
Bild: © Astora
Von Daniel Zugehör
Der Betreiber des größten deutschen Gasspeichers Rehden hat die Vermarktung von Kapazitäten angekündigt. Am 7. Mai werde Sefe Storage auf der Plattform Prisma einen Teil ihrer bislang noch nicht vermarkteten Speicherkapazitäten für den Speicher Rehden für das laufenden Speicherjahr 2025/2026 anbieten, teilte das Unternehmen mit.
Demnach wird festes Arbeitsgasvolumen in 45 Bündeln zu je 111 Gigawattstunden (GWh) angeboten. Die dazugehörige feste Einspeicherleistung beträgt 36.731 Kilowattstunden (kWh) pro Stunde und die feste Ausspeicherleistung 56.510 kWh/h.
Krasser Unterschied zu 2024
Aktuell ist Deutschlands größter Erdgasspeicher beinahe leer. Fast 45 Terawattstunden (TWh) könnten im niedersächsischen Rehden eigentlich vorgehalten werden. Laut der Transparenzplattform AGSI (Aggregated Gas Storage Inventory) waren es am Nachmittag des 7. Mai nur rund 1,5 TWh – das entspricht einem Füllstand von kaum mehr als drei Prozent. Zum Vergleich: Vor einem Jahr betrug der Füllstand noch rund 55 Prozent.
Eine ZfK-Nachfrage dazu blieb unbeantwortet. Gesetzlich vorgesehen ist, dass der Porenspeicher Rehden zum 1. November eines Jahres zu 45 Prozent gefüllt sein muss. Das Bundeswirtschaftsministerium hat die Vorgaben gesenkt und dem Bundeskabinett am 30. April vorgelegt. Zum 1. November gelten nun niedrigere Werte als noch zu Zeiten der Gaskrise 2022.
Bund: Versorgung sicher
Kavernenspeicher müssen dann statt zu 90 Prozent lediglich noch zu 80 gefüllt sein. Dies gilt auch für die vier süddeutschen Porenspeicher. Die übrigen Porenspeicher müssen einen Füllstandsvorgabe von nur noch 45 Prozent erfüllen. Diese Änderungen erfolgen "unter Beibehaltung eines hohen Maßes an Versorgungssicherheit", betonte das Ministerium in einer Mitteilung.
"Mit der Anpassung der Füllstandsvorgaben haben nun alle Marktteilnehmer Klarheit über die Anforderungen für den nächsten Winter und können sich frühzeitig darauf einstellen." Tatsächlich hätten einige Marktteilnehmer erklärt, mit der Befüllung erst staatliche Eingriffe abwarten zu wollen, wie unser Kolumnist Joachim Endress von dem Beratungsunternehmen Ganexo in seiner aktuellen Kolumne berichtet.
Im Falle Rehdens ist zu bedenken, dass sich Kavernenspeicher schneller befüllen – und leeren – lassen als Porenspeicher. Bis zum Stichtag 1. November ist noch weniger als ein halbes Jahr Zeit.