Gas

Dank Landesförderung: RWE will in Bedburg grünen Wasserstoff erzeugen

Ein Elektrolyseur mit einer Leistung von ca. 5 Megawatt könnte ab 2026 grünen Wasserstoff produzieren. Das Land NRW engagiert sich mit 4,7 Mio. Euro.
03.11.2023

Silke Krebs, Staatssekretärin im Klimaschutzministerium des Landes NRW (r.), Sopna Sury, COO Hydrogen RWE Generation und Sascha Solbach, Bürgermeister der Stadt Bedburg, mit dem Förderbescheid

Durch eine Förderzusage des Landes Nordrhein-Westfalen über 4,7 Mio. Euro wird das geplante Vorhaben von RWE immer realistischer: Im rheinischen Bedburg will das Unternehmen eine Elektrolyseanlage mit einer Leistung von ca. 5 Megawatt errichten und damit grünen Wasserstoff produzieren. Den Förderbescheid für die Errichtung der Elektrolyseanlage übergab Staatssekretärin Silke Krebs vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen jetzt an die für Wasserstoff verantwortliche RWE-Vorständin Sopna Sury. Diese bezifferte das Investitionsvolumen für das Gesamtvorhaben auf rund 25 Millionen Euro.

Wie Sury in einer Mitteilung ausführt, sei die Förderzusage des Landes NRW ein erster wichtiger Schritt hin zur Umsetzung des Gesamtvorhabens in Bedburg, das neben einer Elektrolyse auch eine Abfüllstation beinhaltet, über die grüne Moleküle netzungebunden per Trailer verteilt werden sollen.

Arbeitsplätze sichern

Ministerin Krebs betont, dass derHochlauf der Wasserstoffwirtschaft für das Energie- und Industrieland Nordrhein-Westfalen und insbesondere das Rheinische Revier von immenser Bedeutung sei. „Projekte wie H2 Bedburg können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die energetische Transformation Nordrhein-Westfalens zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas anzustoßen, die Energieversorgungssicherheit zu gewährleisten und eine nachhaltige Entwicklung der Region zu ermöglichen. Wer in Wasserstoff investiert, sichert die wirtschaftliche Zukunft und Arbeitsplätze in der Region!“  

Sascha Solbach, Bürgermeister der Stadt Bedburg, spricht von einem neuen Kapitel in der Entwicklung der Energie-DNA in Bedburg. „Durch die Nutzung lokal erzeugter regenerativer Energie aus unseren Windparks im Stadtgebiet für ein speicherfähiges Medium, bieten wir Unternehmen aus Stadt und Region die Chance, Betrieb und Produktion CO2-neutral und damit zukunftsfest aufzustellen. Gleiches gilt für Mobilität und Transport.“

Stadt stellt Flächen zur Verfügung

Die Elektrolyseanlage soll im Industriepark Mühlenerft entstehen – einem ausgewiesenen Industriegebiet der Stadt Bedburg. Die Stadt Bedburg ist bereit, die entsprechende Fläche für das Vorhaben zur Verfügung zu stellen.

Eine zentrale Voraussetzung für die Realisierung des Wasserstoffprojekts ist, dass langfristige, wirtschaftlich tragfähige Abnahmeverträge mit Kunden im Umfeld zustande kommen, betont RWE. Als Einsatzbereiche des grünen Wasserstoffs bieten sich Logistikunternehmen im Umfeld des Industrieparks Mühlenerft und Fahrzeuge des lokalen ÖPNV an, die auf den Betrieb mit grünem Wasserstoff umgestellt werden sollen.

Anbindung ans Kernnetz fehlt

Bedburg wird vorerst voraussichtlich nicht an das von der Bundesregierung geplante Wasserstoff-Kernnetz angebunden. Somit kann grüner Wasserstoff aus dem geplanten Elektrolyseur nur über Tankfahrzeuge verteilt werden. Daher bereitet RWE auch die Errichtung einer Abfüllstation für Tankfahrzeuge und den Bau einer Wasserstoff-Tankstelle in Bedburg vor. Für diesen Projektteil ist eine erfolgreiche Teilnahme an Ausschreibungen der Bundesregierung zum Wasserstoff-Tankstellenausbau erforderlich.

Die Verwirklichung der Abfüllstation sowie eine zügige Genehmigung vorausgesetzt, könnte die Gesamtanlage ab 2026 grünen Wasserstoff in der Region verfügbar machen. (amo)