Gas

Energiewende: Gasbranche fordert verlässliche Rahmenbedingungen

Namhafte Unternehmen aus der Gasbranche sorgen sich um den Wirtschaftstandort Deutschland. In einem gemeinsamen Positionspapier formulieren sie klare Erwartungen an die Politik und fordern bei der Energiewende einmal mehr "Technologieneutralität".
28.02.2020

Die Gaswirtschaft bekennt sich zur Energiewende, fordert aber verlässliche Rahmenbedingungen.

Mit einem sechsseitigen Papier schalten sich 19 Unternehmen und Verbände aus der Gaswirtschaft und der gasverbrauchenden Industrie in die Debatte über die Energiewende ein. Darin fordern die Unterzeichner die Bundesregierung dazu auf, in der energiepolitischen Debatte das Ziel der "Sicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland" nicht aus den Augen zu verlieren.

Gas sei ein Innovationstreiber in der Energiewende und wegen seiner Transport- und Speicherfähigkeit auch in Zukunft unverzichtbar, betonen die Unterzeichner des Papiers.

Bekenntnis zur Energiewende

Die Gasbranche wolle aktiv zu einer "effektiv emissionsmindernden Klima- und Energiepolitik" beitragen, heißt es dort weiter.

Zugleich gelte es aber auch, die "Balance zwischen mehr Klimaschutz und Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu halten". Schließlich werde die Wertschöpfung in Deutschland "zu einem erheblichen Umfang" durch den Energieträger Gas ermöglicht.

Sorge um den Standort

Die Branche brauche verlässliche Rahmenbedingungen und müsse dauerhaft vor "Carbon Leakage" geschützt werden, auch um zu verhindern, dass Arbeitsplätze ins Ausland abwandern.

Mit Nachdruck fordern die Unterzeichner, zu denen beispielsweise Shell, die Thüga, Uniper, VNG, Wintershall Dea, aber auch der Verband der chemischen Industrie gehören, die Politik auf, technologieneutral zu denken.

Blick nicht auf Strom verengen

Studien würden belegen, dass eine Sektorenkopplung mit erneuerbaren und dekarbonisierten Gasen günstiger sein können als strombasierte Lösungen. Insbesondere der Energieträger Wasserstoff werde an Bedeutung gewinnen.

Auch mit Blick auf die Versorgungssicherheit seien (Erd-)Gas und seine Infrastrukturen unverzichtbar, schreiben die Autoren weiter.

Die Energiewende brauche einen Energiemix aus erneuerbarem Strom und Gas, betonen die Unterzeichner abschließend. Dieses Gas werde auf längere Sicht "immer grüner werden". (amo)