Erdgas fließt durch neue Pipeline von Bulgarien nach Serbien
Mit Blick auf eine breitere Gasversorgung in Mittel- und Südosteuropa ist im Süden Serbiens eine neue Gaspipeline in Betrieb gegangen, die das Balkanland mit dem benachbarten EU-Land Bulgarien verbindet. An der feierlichen Eröffnung am Knoten Trupale bei Nis nahmen am Sonntag die Präsidenten Serbiens, Aleksandar Vucic, Bulgariens, Rumen Radew, und Aserbaidschans, Ilham Aliyev, teil, berichtete das staatliche serbische Fernsehen RTS.
Über die neue Leitung können nun Serbien und weitere Länder in Mittel- und Südosteuropa Erdgas direkt aus Aserbaidschan und der Region am Kaspischen Meers beziehen. Dies verringert die Abhängigkeit jener Länder von Gasimporten aus Russland, das einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Die Pipeline ist 170 Kilometer lang, wovon 109 Kilometer auf Serbien entfallen. Sie hat eine Kapazität von 1,8 Milliarden Kubikmetern pro Jahr.
Die Bauzeit betrug knapp weniger als ein Jahr. Die Kosten für den serbischen Abschnitt werden mit 85,5 Millionen Euro angegeben. Die EU unterstützte das Projekt mit Zuschüssen in Höhe von 49,6 Millionen Euro und mit Krediten in Höhe von 25 Millionen Euro. Serbien ist selbst kein EU-Land und verhandelt seit 2014 über einen Beitritt. (dpa/amo)