In Ostfriesland entsteht eine regionale Wasserstoffwirtschaft auf Basis von lokal erzeugtem Ökostrom. Keimzelle hierfür ist der Ende 2020 gegründete Energiepark Emden. Dessen Gründungsgesellschafter GP Joule, Terravent und Brons Gruppe haben nun mit der "H2Nord" eine weitere gemeinsame Tochtergesellschaft geschaffen, wie GP Joule mitteilt.

Die neue Gesellschaft soll in einer Elektrolyseanlage mit bis zu 50 MW Leistung grünen Wasserstoff erzeugen und diesen zunächst über drei Tankstellen in Ostfriesland vertreiben. Für die Elektrolyse werde ausschließlich regionaler Grünstrom genutzt, unter anderem Solarenergie aus dem Energiepark Emden, heißt es.

Statkraft liefert Ökostrom

Mit der neuen Wasserstoffgesellschaft wollen die Gründer auch weitere Unternehmen zum Mitmachen motivieren. Die Score Tankstellen und Mineralölhandels GmbH hat ihren Beitritt bereits angekündigt. Score beteiligt sich an der H2Nord und wird den grün produzierten Wasserstoff an eigenen Tankstellenstandorten vertreiben.

Das norwegische Energieunternehmen Statkraft ist am Projekt beteiligt. Die geplante Elektrolyseanlage wird an dessen Kraftwerksstandort in Emden stehen und zu jeweils 50 Prozent von Statkraft und H2Nord mit lokalem Wind- und Solarstrom betrieben werden. Mit der erzeugten Wasserstoffmenge könnten rechnerisch 850 Busse sauber durch Ostfriesland fahren.

Verfügbar in der Region

Ab 2023 soll der grüne Wasserstoff in einem Umkreis von etwa 100 Kilometer um Emden verfügbar sein. Zielgruppen sind unter anderem Industrie und Mobilität. Außerdem soll er an öffentlichen Tankstellen für den Schwerlastverkehr, öffentlichen Personennahverkehr, kommunale Abfallfahrzeuge und PKW erhältlich sein.

Die erste Vertriebsstelle wird an einer Tankstelle der Score in Emden sein. Weitere Tankstellenstandorte in der Region werden derzeit geprüft. (jk)