Gas

ESWE stellt Gashochdruckleitung fertig

Über die neue Leitung soll der Industriepark Wiesbaden beliefert werden. 15 Mio. Euro investierte der lokale Energieversorger in das Projekt.
16.12.2020

Freuen sich in der neuen Gasdruckregelstation über den Abschluss der Arbeiten (v. l.): Jörg Kreutzer (InfraServ-Wiesbaden-Geschäftsleiter), Ralf Schodlok (Vorstandsvorsitzender ESWE Versorgungs AG), Jörg Höhler (Vorstandsmitglied ESWE Versorgungs AG), Cornelia Lentge (InfraServ-Wiesbaden-Geschäftsleiterin) und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende.

Die Eswe Versorgung hat eine für Wiesbaden wichtige neue Gashochdruckleitung gebaut. Durch diese würde erstmals der gerade angeschlossene und von InfraServ Wiesbaden betriebene Industriepark im Süden der Landeshauptstadt mit höherem Druck beliefert, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Dabei betrug die Bauzeit weniger als ein Jahr. Bei der neuen Leitung begannen erste Planungen im Februar 2019, die Bauarbeiten starteten im Januar dieses Jahres. Der Zeitdruck war hoch.

Versorgung der Gasturbinen im Kraftwerk

Denn die Leitung dient der Energieversorgung des Industrieparks und ist unter anderem Voraussetzung, dass die Gasturbinen des neuen GuD-Kraftwerks mit hochverdichtetem Erdgas versorgt werden. Erst damit wird bisher größte Infrastrukturmaßnahme von InfraServ Wiesbaden zum Leben erweckt, die im Sommer 2021 in kommerziellen Betrieb gehen soll.

Das nach dem Prinzip einer nachhaltigen Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) arbeitende GuD-Kraftwerk werde einen durchschnittlichen Energieausnutzungsgrad von über 80 Prozent erreichen. Der erste "heiße Probebetrieb" für eine der beiden Gasturbinen-Kessel-Kombinationen stehe noch für Ende des Jahres auf dem Plan.

19.500 Kubikmeter Erdgas stündlich

Die neue Gashochdruckleitung werde bereits an das deutsche Gastransportnetz angeschlossen und sei dadurch direkt mit der "Open Grid Europe" (OGE), dem europäischen Gastransportnetz, verbunden, heißt es weiter. Mit dem jetzt erfolgten Gas-Lieferstart für InfraServ Wiesbaden werde der erste Abschnitt des Projekts erfolgreich beendet.

Pro Stunde können ab sofort 19.500 Normkubikmeter Erdgas durch die neue Leitung strömen. Zum Vergleich: Die gesamte Stadt Wiesbaden mit ihren knapp 280.000 Einwohnern benötige in den Sommermonaten maximal 15.000 Normkubikmeter Gas in der Stunde.

Steigender Anteil von grünem Gas

Mit dem nächsten Bauabschnitt werde die Gashochdruckleitung auch an das Wiesbadener Gasnetz angeschlossen und garantiere den Bürgern in den kommenden Jahrzehnten eine sichere Belieferung – die später in zunehmendem Maße mit "grünem Gas" stattfinden soll.

Für den kommunalen Versorger stellt das Projekt das größte Bauvorhaben der letzten Jahre dar. Insgesamt 15 Mio. Euro habe man dafür ausgegeben. (jk)