Gas

Geplante Transportkette für Wasserstoff auf Helgoland wird aufgegeben

Aus Helgolands Träumen wird nichts: Weil zu wenig Wasserstoff zur Verfügung steht, wird das Projekt "Aquaportus" gestoppt. Aber es gibt schon neue Ideen für die Insel.
09.09.2022

Helgoland hatte sich beim Wasserstoff ambitionierte Ziele gesetzt.

Das Projekt einer kompletten Transportkette für grünen Wasserstoff auf Helgoland wird nicht weiter verfolgt. «Während der Forschungs- und Entwicklungsarbeit hat sich im Laufe des letzten Jahres abgezeichnet, dass die ursprünglich geplanten Wasserstoffmengen mit den tatsächlich verfügbaren Mengen nicht synchron sind», teilte der Förderverein Aquaventus am Mittwoch zur Begründung des Kurswechsels mit. Stattdessen werde nun ein neues Projekt namens «AquaCore» gestartet, das als «Keimzelle für grünen Wasserstoff auf Helgoland» die Insel mit Energie versorgen soll, um dort die erdölbasierte Wärmeversorgung klimafreundlich abzulösen.

Eigentlich war mit dem Projekt «Aquaportus» geplant, dass Wasserstoff, der in mehreren Elektrolyseanlagen auf der Nordsee produziert wird, auf Helgoland in einer Hydrieranlage in flüssigen Wasserstoffträgern, so genannten LOHC, gespeichert wird. «Über den Hamburger Hafen wäre das mit Wasserstoff «beladene» LOHC dann auf das Festland transportiert und zur finalen Anwendung wieder freigesetzt worden.»

Zu wenig H2 für den Transport zum Festland

Allerdings habe sich «herausgestellt, dass zunächst nur eine Windenergieanlage mit entsprechender Elektrolyseeinheit statt zwei bis drei im Bereich der Windparks vor Helgoland errichtet wird», heißt es in der Mitteilung. «Die Wasserstoffmengen, die somit auf Helgoland ankommen werden, haben sich entgegen den ursprünglichen Zielen also stark reduziert, so dass nicht ausreichend H2 für einen Weitertransport in Richtung Festland zur Verfügung stehen würde», hieß es weiter.

Die grundlegende Idee soll trotz der Aufgabe des Projektes bis 2025 weiter erforscht werden. «Wir sind weiterhin überzeugt, dass die LOHC-Technologie, wie bereits erwiesen, großes Potenzial hat und schon bald einen wichtigen Platz in der Versorgung mit grünem Wasserstoff einnehmen wird», hieß es. «Das Ziel ist eine reproduzierbare und skalierbare Blaupause für weltweite Standorte.» (dpa/amo)