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Grüner Wasserstoff: Kreis Steinfurt startet mit der Umsetzung

Beim Wasserstoff-Wettbewerb des Landes NRW konnte sich der Kreis nicht durchsetzen. Die erarbeiteten Konzepte im Bereich Mobilität will der Landrat trotzdem in die Tat umsetzen - das Interesse der Unternehmen vor Ort sei groß, heißt es.
28.10.2020

Der Kreis Steinfurt will zeigen, dass Wasserstoff auch jenseits der Metropolen ein wichtiges Thema ist.

Obwohl er sich im Landeswettbewerb „Wasserstoff-Mobilität“ nicht durchsetzen konnte, will der Kreis Steinfurt nun zügig mit der Umsetzung seiner Wasserstoffpläne beginnen. Das kündigte Landrat Martin Sommer in einer Pressemitteilung an. Der Kreis werde an seinen Zielen beim grünen Wasserstoff festhalten und den Schub, den man durch die Wettbewerbsteilnahme erfahren habe, produktiv nutzen.

Als Erfolg und Auftrag zum Weitermachen wertet Sommer, dass der Kreis Steinfurt es immerhin in die Runde der letzten drei Regionen geschafft hatte und dafür 350.000 Euro Fördermittel erhielt. Im letzten Jahr konnte damit ein Masterplan für Wasserstoff-Mobilität erstellt werden.

Wasserstoff im ländlichen Raum

Mit der neu entwickelten Marke „HYMAT-Energie“ will der Kreis Steinfurt seine Absicht, unterstreichen, Kompetenzregion für die Erzeugung und Anwendung von grünem Wasserstoff in ländlichen Räumen zu werden. „Ziel ist es, den Markthochlauf mit grünem Wasserstoff anzuschieben. Dafür unterstützen wir Unternehmen und Kommunen und vernetzen uns auf breiter Ebene. Wir haben jetzt einen genauen Fahrplan für die nächsten Jahre“, wird Silke Wesselmann, Leiterin des Kreis-Amtes für Klimaschutz und Nachhaltigkeit und Geschäftsführerin des energieland2050 e.V., in der Mitteilung zitiert.

Dieser enthalte Detailanalysen für die Erzeugung z.B. aus Windenergie. Das Konzept beschreibe zudem mögliche Standorte für den Bau von Elektrolyseuren oder Tankstellen. Es definiere Leuchtturmprojekte für den Zeithorizont bis 2025 bzw. 2030. Dazu gehört laut Wesselmann auch die Umstellung von Bus- und Bahnlinien auf Wasserstoffantrieb oder der Einsatz entsprechender Lastfahrzeuge in der Logistik, der Müllentsorgung oder bei landwirtschaftlichen Lohnunternehmen.

Großes Interesse der Unternehmen

Gemeinsam mit dem energieland2050-Verein wird das Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit des Kreises nach Angaben des Landrats demnächst zu einem Auftakt des Wasserstoffkompetenzzentrums „HYMAT-Energie“ einladen. An dem Feinkonzept des Kreises Steinfurt beteiligten sich die Kommunen und über 50 Unternehmen aus der Region.

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart hat bereits angekündigt, den Kreis Steinfurt mit Landes- aber auch Bundesmitteln weiterhin beim Weg in die Wasserstoffwirtschaft zu unterstützen. (amo)