Gas

Hamm nimmt Kurs auf grünen Wasserstoff

Das Projekt "Wasserstoffproduktion für Hamm" nimmt Gestalt an. Gemeinsam mit den Stadtwerken und Trianel will die Kommune einen 20-MW-Elektrolyseur in Betrieb nehmen.
09.12.2020

Mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung startet die Stadt Hamm in ihr ambitioniertes Wasserstoffprojekt.

Der Oberbürgermeister der Stadt Hamm, Marc Herter und die Geschäftsführer der Stadtwerke Hamm sowie der Stadtwerke-Kooperation Trianel haben eine Absichtserklärung zur Errichtung eines Wasserstoffclusters in der Region Hamm unterzeichnet.

Bei dem Projektvorhaben der Stadtwerke mit Trianel geht es darum, im nördlichen Ruhrgebiet eine kommunale Infrastruktur zur Versorgung des ÖPNV, kommunaler Fahrzeugflotten und industrieller Abnehmer mit grünem Wasserstoff aufzubauen und zu betreiben. Gestartet werden soll laut der Mitteilung von Trianel mit einer großtechnischen Elektrolyseanlage von bis zu 20 MW. Die Anlage soll mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden und modular erweiterbar sein.

Optimale Voraussetzungen

„Die Stadt Hamm bietet die optimalen Voraussetzungen, um eine moderne Wasserstoffinfrastruktur für die Region aufzubauen. Die große Stromtrasse für Windenergie von der Nordsee führt direkt nach Hamm-Uentrop. Zudem haben sich schon heute eine Reihe heimischer Unternehmen – sowohl in der Mobilität als auch in der Produktion – für den Treibstoff der Zukunft entschieden. Wasserstoff verbindet eine neue wirtschaftliche Dynamik mit zukunftssicheren Arbeitsplätzen und einer nachhaltigen Entlastung des Klimas“, lässt sich Oberbürgermeister Marc Herter in der Mitteilung zitieren.

„Wir stehen in den Startlöchern, um Wasserstoffbusse und -Lkw zu beschaffen, zu warten und diese mit dem in der Elektrolyseanlage erzeugten Wasserstoff zu betreiben. Dies ist der erste Schritt, folgen muss der Aufbau entsprechender Infrastruktur wie Wasserstofftankstellen etc.“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Reinhard Bartsch. Dazu werde man eine Anschubfinanzierung aus Mitteln der Nationalen Wasserstoffstrategie und Mitteln aus dem Strukturstärkungsgesetz benötigen.

Start in vier Jahren

„Unter der Annahme, dass das Projekt Anfang 2022 beginnt, ist die Inbetriebnahme der Anlage für Anfang 2024 geplant“, sagt Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel GmbH. Der Bus- und Lkw-Betrieb mit grünem Wasserstoff könnte dann 2024 starten. (amo)