Mitnetz Gas betreibt Wasserstoffdorf im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen weiter

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) unterstützt „H2-Infra“ mit öffentlichen Mitteln.
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Mitnetz Gas setzt die Wasserstoffforschung im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen fort. Nach Abschluss des Projektes „HYPOS:H2-Netz“ 2021 wird der Verteilnetzbetreiber mit „H2-Infra“ in den kommenden drei Jahren speziell auf dem Gebiet der Endanwendung des Energieträgers Wasserstoff forschen, kündigt das Unternehmen in einer Pressemitteilung an.
„H2-Infra“ hat demnach das Ziel, Anwendungstechnik für Haushalt und Gewerbe auf Wasserstoffeignung zu testen und weitere Betriebserfahrungen bei der Versorgung von Endverbrauchern zu sammeln. Der Fokus liegt dabei auf der Standardisierung von Prozessen im Sinne eines effizienten Betriebes und der Weiterentwicklung des Sicherheitskonzeptes. Außerdem plant Mitnetz Gas, spezielle Bildungsprogramme für Monteure und Ingenieure für das praktische Arbeiten mit Wasserstoff zu entwickeln und vor Ort Schulungen durchzuführen.
Testinfrastruktur wird erweitert
Die für das Vorgängerprojekt fertiggestellte Testinfrastruktur mit dem 1200 Meter langen Verteilnetz, der Gasdruckregel- und -messanlage sowie der Versuchscontainer mit der Messtechnik bleiben erhalten. Dazu kommen Anwendungstechniken aus dem Wärmemarkt und weitere Wasserstoffverbraucher.
DBI Gas- und Umwelttechnik und HTWK Leipzig bleiben Projektpartner. Das Budget beträgt insgesamt rund 1,2 Millionen Euro. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) unterstützt „H2-Infra“ mit öffentlichen Mitteln.
Detaillierte Auswertung läuft
Das Wasserstoffdorf befindet sich auf einem 12.000 Quadratmeter großen Gelände in der Chlorstraße. Seit 2018 wurde mit „HYPOS: H2-Netz“ eine Verteilnetzstruktur entwickelt, die Anlagen errichtet und die Anbindung und Versorgung von Wasserstoffendverbrauchern. Mitnetz Gas testete dabei mit Projektpartnern Verlegetechniken, neue Materialien und definierte die erforderliche Sicherheitstechnik. So wurden z.B. hochdichte Kunststoffrohrleitungen im Verteilnetz und in der Inneninstallation erprobt und Wechselwirkungen von verschiedenen Geruchsstoffen für das Gasnetz untersucht. Nach Projektabschluss zum Jahresende 2021 wird „HYPOS: H2-Netz“ derzeit detailliert ausgewertet. Der Versuch ergab bereits, dass ein sicheres Arbeiten an mit Wasserstoff geführten Leitungen möglich ist. (amo)